Bericht: EU will härter gegen Geldwäsche vorgehen
Die Europäische Union will einem Medienbericht zufolge härter gegen Geldwäsche vorgehen. Die EU-Kommission plane diesbezüglich eine europaweite Höchstgrenze von Bargeldgeschäften und eine EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Geplant ist demnach ein Bargeldlimit von 10.000 Euro - ähnliche Limits existieren bereits in mehreren EU-Mitgliedstaaten, nicht aber in Deutschland.
Bis 2023 soll demnach außerdem eine EU-Behörde für den Kampf gegen Geldwäsche aufgebaut werden. Besonders große und als riskant eingestufte Banken sollten dann direkt von der Behörde kontrolliert werden. Außerdem solle sie die Arbeit der nationalen Aufsichtsbehörden besser koordinieren und überwachen.
Erst am Dienstag hatte die Antikorruptionsorganisation Transparency International ein massives Problem mit Geldwäsche in Deutschland beklagt. Die Liste der Geldwäscheskandale mit Verbindung nach Deutschland sei lang, es gehe dabei "um hunderte Milliarden an illegalen Geldflüssen".
In einer Studie machte die Organisation vier zentrale Problemfelder aus: Ein fehlendes Problemverständnis bei den zuständigen Behörden und in der Politik; Geldtransfers mit Bargeld und den sogenannten Nichtfinanzsektor, zu dem etwa gewerbliche Güterhändler, Kunstvermittler oder Immobilienmakler zählen; anonyme Märkte; und schließlich "viel zu geringe Ermittlungskapazitäten".
Nötig seien eine bessere statistische Erfassung und gezielte Analyse von Geldflüssen, eine Stärkung der Geldwäscheaufsicht im Finanz- und Nichtfinanzsektor und "ein Transparenz- und Immobilienregister, das seinen Namen verdient". Außerdem forderte Transparency International zusätzliches Personal in spezialisierten Behörden und eine verstärkte Zusammenarbeit in der EU und auf internationaler Ebene.
(D. Wassiljew--BTZ)