Daimler verkauft Anteile an Renault für rund 300 Millionen Euro
Der deutsche Autohersteller Daimler hat seine Anteile an dem französischen Autokonzern Renault abgestoßen. Wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte, seien die rund 9,2 Millionen Aktien für einen Betrag von knapp 305 Millionen Euro verkauft worden. Die von Daimler gehaltenen Anteile entsprachen einer Beteiligung von rund 3,1 Prozent an dem französischen Autobauer. Mit diesem war Daimler im Jahr 2010 eine strategische Partnerschaft eingegangen.
Teil der Industriepartnerschaft war eine Überkreuzbeteiligung, bei der die Unternehmen Anteile der jeweils anderen Firma aufkauften. So hielt Renault 1,54 Prozent der Anteile an Daimler. Der französische Konzern hatte seine Anteile jedoch bereits im März verkauft.
Die Entscheidung auf französischer Seite war gefallen, um die Entschuldung der eigenen Automobilsparte zu beschleunigen. Diese war im März mit rund 3,6 Milliarden Euro in den roten Zahlen. Auch der japanische Autokonzern Nissan war an der Partnerschaft beteiligt. Nissan hatte seine Anteile an Daimler, ebenfalls 1,54 Prozent, im Mai verkauft.
Trotz den Aktienverkäufen auf allen Seiten der Unternehmenspartnerschaft versicherte Daimler am Donnerstag, dass der Verkauf der Renault-Aktien "keinerlei Auswirkungen" auf die "Industriepartnerschaft" der Unternehmen haben werde. Diese dreht sich insbesondere um die Produktion von kleineren Fahrzeugen.
So wurden Motoren von Renault oder aus gemeinsamer Entwicklung beispielsweise in der A und B-Klasse von Mercedes verbaut. Im Renault Twingo der dritten und letzten Generation wurden außerdem viele Teile verbaut, die auch in dem von Daimler produzierten Smart verwendet wurden.
An der Börse in Frankfurt sackte der Aktienkurs von Renault am Donnerstagmittag deutlich ab. Der Kurs fiel um gut zwei Prozent auf 33,20 Euro. Die Daimler-Aktie verbuchte mit Stand 14.15 Uhr hingegen ein leichtes Plus von 0,6 Prozent und stieg somit auf 88,33 Euro pro Anteilsschein.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)