Wachstumsprognose für Eurozone nur ganz leicht angehoben
Die Wirtschaft in der Europäischen Union und der Eurozone erholt sich schneller als erwartet von der Corona-Pandemie. Die Brüsseler Behörde hob in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Ausblick ihre Wachstumsprognose für die Eurozone für dieses Jahr auf 5,0 Prozent an. Zuvor hatte die Kommission mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung der Länder mit der Gemeinschaftswährung von 4,8 Prozent gerechnet.
Auch für die gesamte EU rechnet die Behörde mit einem Wachstum von 5,0 Prozent in diesem Jahr. Die EU-Wirtschaft habe im dritten Quartal 2021 wieder die Wirtschaftsleistung von vor der Pandemie erreicht und sei "von der Erholung zum Wachstum übergegangen", hieß es.
Für kommendes Jahr rechnet die EU-Kommission in ihrer Herbstprognose mit einer Wachstumsrate von 4,3 Prozent in der Eurozone. Das ist eine leichte Absenkung um 0,2 Punkte.
Damit liegt der Wirtschaftsausblick für die EU deutlich über den erwarteten Zahlen für die Bundesrepublik. Für 2021 wird mit einem Wirtschaftswachstum von lediglich 2,7 Prozent gerechnet, für 2022 dann mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,6 Prozent.
Die EU-Kommission geht außerdem davon aus, dass die Inflation in der Eurozone nach einem Hoch von 2,4 Prozent in diesem Jahr wieder sinken wird. Für kommendes Jahr rechnet die Behörde mit einer Inflation von 2,2 Prozent, für 2023 dann mit 1,4 Prozent. Die Inflationsrate in Deutschland werde kommendes Jahr aufgrund von Versorgungsengpässen und hohen Energiepreisen voraussichtlich bei über zwei Prozent bleiben.
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni warnte davor, dass steigende Corona-Infektionen, eine wachsende Inflation und Unterbrechungen in der Lieferkette die Entwicklung gefährden könnten.
(D. Fjodorow--BTZ)