Frankreich plant trotz hoher Corona-Inzidenz Lockerungen im Mai
Ungeachtet hoher Corona-Infektionszahlen plant die französische Regierung eine deutliche Lockerung der Auflagen. Ab Mitte Mai soll erstmals seit gut einem halben Jahr die Außengastronomie wieder öffnen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch nach Regierungsberatungen mit Präsident Emmanuel Macron erfuhr. Auch die landesweite nächtliche Ausgangssperre zwischen 19.00 Uhr und 06.00 Uhr morgens könnte gelockert werden.
Bereits am 2. Mai soll den Angaben zufolge die Zehn-Kilometer-Grenze fallen, innerhalb derer sich die Bürger tagsüber rund um ihre Wohnung bewegen können. Mitte Mai sollen dann nach den Plänen auch Geschäfte und kulturelle Einrichtungen unter Auflagen wieder öffnen.
Voraussetzung sei, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Frankreich auf rund 20.000 sinkt, hieß es. Derzeit liegt sie nach Regierungsangaben im Schnitt bei rund 33.000 - am Dienstagabend wurden laut der nationalen Gesundheitsbehörde sogar mehr als 43.000 Fälle gemeldet.
Gesundheitsminister Olivier Véran sprach von einer "unsicheren" Lage. "Der Rückgang ist noch nicht schnell genug", sagte er zu den Infektionszahlen. Auch der Druck auf die Krankenhäuser ist in Frankreich weiterhin massiv. Auf den Intensivstationen werden mittlerweile fast 6000 Corona-Patienten behandelt, gut tausend mehr als auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle im November.
Der erste Schritt aus dem seit Anfang April geltenden Lockdown erfolgt bereits am kommenden Montag: Dann sollen wie von Präsident Macron versprochen viele Schulen wieder öffnen.
(F. Schulze--BTZ)