Indischer "Superheld" rettet Jungen mit Sprint vor heranrasendem Zug
Ein indischer Bahnarbeiter hat einen kleinen Jungen in letzter Minute vor einem heraneilenden Schnellzug gerettet. Bilder einer Überwachungskamera zeigen den Weichensteller Mayru Shelke, wie er am Samstag 30 Meter auf einen rasenden Zug zurannte, nachdem er den Sturz des Jungen ins Gleisbett gesehen hatte. Er packte den Jungen und warf ihn zurück auf den Bahnsteig, ehe er sich selbst nur Augenblicke vor dem Eintreffen des Schnellzugs in Sicherheit brachte.
"Ich sah den Jungen fallen und den Zug auf ihn zurasen. Es gab keine Chance, dass er überlebt hätte, wenn ich nicht eingegriffen hätte", wurde Shelke nach seinem heldenhaften Sprint von der Zeitung "Mid-Day" zitiert.
Die Hilfeschreie der sehbehinderten Mutter des Kindes hatten den 30-Jährigen alarmiert. Sie stand am Bahnhof von Vangani, etwa 70 Kilometer östlich der Millionenstadt Mumbai, als ihr sechsjähriger Sohn von der Bahnsteigkante auf die Gleise fiel. Der Udyan-Expresszug raste da bereits heran.
Shelke sagte, er habe trotz seiner Furcht vor dem Zug "überhaupt keine Zeit zum Nachdenken" gehabt. "Ich war entschlossen, ihn zu retten."
Shelke wurde in den Online-Netzwerken als "Superheld" gefeiert. Der indische Eisenbahnminister Piyush Goval sagte, der Weichensteller werde für seinen Einsatz belohnt. Auf Indiens baufälligem Bahnstrecken kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen.
(O. Petrow--BTZ)