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Boateng schwärmt von Klopp: "Der Beste Trainer, den ich je hatte"
Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng vom Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt schwärmt noch immer in den höchsten Tönen von seiner Zeit unter Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund. "Er war der Beste, den ich je hatte. Nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch", sagte der 31-Jährige nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview: "Er weiß genau, wie er jeden Spieler zu nehmen hat. Darum ziehen alle seine Mannschaften so mit."Daneben sprach Boateng, der 2009 ein halbes Jahr unter Klopp gespielt hatte, offen über seinen Antrieb im Profi-Fußball. "Ganz ehrlich? Anerkennung ist meine Droge!", meinte der gebürtige Berliner: "Da liebe ich es auch, im Mittelpunkt zu stehen." Für die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn kann sich Boateng deshalb eine Karriere als Musiker vorstellen. "Als Musiker kannst du die ganze Welt erreichen und kannst so vielleicht kleine Dinge verändern", sagte er.Aus sportlicher Sicht räumte Boateng ein, nicht alles aus seinem Talent herausgeholt zu haben. "Ich weiß - ohne arrogant klingen zu wollen - dass ich bei Real Madrid hätte spielen können. Aber dafür habe ich nicht genug gearbeitet", sagte der ehemalige Nationalspieler Ghanas. Inzwischen sei er aber mit sich im Reinen. "Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich zufrieden bin mit mir und meiner Karriere", so Boateng.
Flugreisende in Schweden müssen seit Sonntag Öko-Abgabe zahlen
Reisende in Schweden müssen seit Sonntag eine Umwelt-Abgabe auf jede Flugreise zahlen, die von einem schwedischen Flughafen startet. Die Steuer beträgt - gestaffelt nach Länge der geflogenen Strecke - zwischen 5,80 Euro und 38,80 Euro pro Ticket und soll der Umwelt zugute kommen.Ziel sei es, "die Klimafolgen von Flugreisen zu minimieren", sagte die grüne Umweltministerin Isabelle Lövin nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Sie verwies darauf, dass es in Schweden eine "starke Erhöhung" der Zahl von Flugreisen gegeben habe.Die Abgabe müssen als Flugreisende zahlen, die von einem schwedischen Airport starten. Ausgenommen sind Kinder unter zwei Jahren, Flugpersonal und Reisende, die auf einem schwedischen Flughafen zwischenlanden.Eine Umfrage zufolge befürwortet eine knappe Mehrheit der Schweden die neue Abgabe. Kritik kam von der konservativen Opposition: Sie hatte vorgeschlagen, anstelle der Steuer lieber die Fluggesellschaften zur stärkeren Verwendung von Biokraftstoffen zu verpflichten.
Bundesverkehrsminister Scheuer: Berlin soll Flughafen Tegel offenhalten
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich für den langfristigen Weiterbetrieb des Berliner Flughafens Tegel ausgesprochen. Scheuer begründete dies in einem Interview mit dem zunehmenden Luftverkehr. Außerdem verwies der Minister auf das Ergebnis des Volksentscheids zugunsten von Tegel. "Berlin sollte nochmal überlegen, Tegel offenzuhalten - und als zweites Terminal des BER zu nutzen", sagte er.Bei der Volksabstimmung in Berlin hatten im vergangenen September 56 Prozent der Wähler für eine Weiternutzung Tegels parallel zum künftigen Hauptstadtflughafen BER votiert. Die Berliner Landesregierung aus SPD, Linke und Grünen erklärte vergangene Woche allerdings, das Ergebnis des Entscheids wegen rechtlicher Probleme nicht umzusetzen.Tegel soll schließen, wenn der neue Hauptstadtflughafen BER den Betrieb aufnimmt. Ursprünglich sollte das bereits 2011 geschehen, die BER-Eröffnung verzögerte sich aber durch technische Mängel und Pfusch am Bau. Nach mehreren Verschiebungen ist die Inbetriebnahme des neuen Airports nun für Oktober 2020 geplant."Die ganze Welt lacht über diese Baustelle in unserer Hauptstadt, und ich mag es nicht, wenn Deutschland ausgelacht wird", sagte Scheuer nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, über den Pannen-Flughafen. "Aber ich kann eigentlich auch nur den Kopf schütteln." Der Minister kündigte an, er werde sich zusammen mit den Hauptverantwortlichen in Berlin und Brandenburg "sehr intensiv mit dem Zeitplan" zur Eröffnung beschäftigen und das Thema "hart anpacken".
Syrien: Terror-Rebellen stimmen Evakuierung umkämpfter Stadt Duma zu
Rund sechs Wochen nach Beginn ihrer Offensive steht die syrische Armee offenbar vor der vollständigen Einnahme der früheren Rebellenbastion Ost-Ghuta. Die letzte in der Stadt Duma verschanzte Rebellengruppe stimmte übereinstimmenden Angaben vom Sonntag zufolge dem Beginn des Abzugs unter sicherem Geleit zu. Russische Militärpolizei soll in die Stadt einrücken, ehe die syrische Regierung sie wieder unter Kontrolle nimmt. Mit massiven Luftangriffen, Belagerungen und Vorstößen am Boden hatten die syrische Armee und die verbündete russische Luftwaffe die Rebellen seit Beginn der Offensive Mitte Februar immer stärker in Bedrängnis gebracht. Nach und nach brachen sie den Widerstand und übernahmen frühere Rebellenbastionen. Nur das städtische Zentrum Duma befand sich zuletzt noch unter Kontrolle von Rebellen. Die in Duma vorherrschende Rebellengruppe Dschaisch al-Islam stimmte nun einer Evakuierungsvereinbarung zu, die den Abzug von Zivilisten, Kämpfern und deren Familien vorsieht. Dies meldeten syrische Staatsmedien und die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dschaisch al-Islam äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Nach Angaben der syrischen Regierungszeitung "Al-Watan" sollen die Evakuierten aus Duma in eine Rebellenenklave nach Nordsyrien gebracht werden. Die Vereinbarung sehe auch vor, dass die abziehenden Rebellen ihre schweren Waffen übergeben. Damit stünde einer kompletten Rückeroberung der früheren Rebellen-Region Ost-Ghuta durch Syriens Armee nicht mehr viel im Wege. Die nun mit Dschaisch al-Islam getroffene Abzugsvereinbarung ähnelt den Abkommen, die zuvor schon mit zwei weiteren Rebellengruppen in Ost-Ghuta geschlossen worden waren.
Fußball: Bastian Schweinsteiger holt mit Chicago Fire den ersten Punkt
Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger hat in der nordamerikanischen Profiliga MLS mit Chicago Fire den ersten Punkt geholt. Das Team des ehemaligen Nationalspielers kam gegen die Portland Timbers zu einem 2:2 (0:1), zuvor hatte es in den ersten beiden Saisonspielen Niederlagen gegeben.Schweinsteiger bereitete das 2:2 von Brandon Vincent in der 84. Minute vor. Auch das 1:1 von Nemanja Nikolic (50.) leitete er ein. Chicago belegt den letzten Platz der Eastern Conference.
Basketball: Überragender Wagner mit Michigan im Finale der March Madness
Das deutsche Basketball-Talent Moritz Wagner steht nach einer starken Vorstellung mit den Michigan Wolverines im Finale der US-Collegeliga NCAA. Das Team aus Ann Arbor besiegte im Halbfinale der "March Madness" die Loyola Ramblers aus Chicago mit 69:57. Der 20-jährige Wagner war mit 24 Punkten und 15 Rebounds der überragende Spieler auf dem Feld.Im Finale trifft Michigan auf die an Position eins gesetzte Mannschaft der Villanova Wildcats. Für die Wolverines wäre es der erste Triumph seit 1989. "Ich habe nur versucht, meinen Job zu machen", sagte Wagner. Der 2,11 m große Center war dabei nach den NBA-Idolen Hakeem Olajuwon (1983) und Larry Bird (1979) erst der dritte Spieler in den vergangenen 40 Jahren, dem in einem Final-Four-Spiel mindestens 20 Punkte und 15 Rebounds gelangen. "Wow, das ist ziemlich cool", sagte Wagner. Auch der deutsche Basketball-Superstar Dirk Nowitzki zollte seinen Respekt. "Ich sehe dich", twitterte er und spielte damit auf eine mögliche Zukunft Wagners in der NBA an. Bei der March Madness ermitteln die besten 68 Mannschaften aus über 300 US-Colleges über drei Wochen hinweg ihren Meister. Das Finalturnier findet in diesem Jahr vom 1. bis 3. April im Alamodome in San Antonio statt.
China erwartet Absturz von Raumstation Tiangong-1 nun für Montag
Die chinesische Raumfahrtbehörde erwartet den Absturz ihres Weltraumlabors "Tiangong-1" nun für Montag. Dies gab sie am Sonntag in Peking bekannt, ohne eine genaue Uhrzeit für das erwartete Verglühen des Omnibus-großen künstlichen Himmelkörpers zu nennen. Bislang hatte die Behörde den Absturz vage für einen Zeitpunkt zwischen Samstag und Montag angekündigt. Sie bekräftigte, dass für Menschen keine Gefahr bestehen werde.Das acht Tonnen schwere Raumlabor "Tiangong-1" ist außer Kontrolle geraten. Im März 2016 brach der Funkkontakt ab - "Tiangong-1" ließ sich nicht mehr steuern und auch nicht mehr kontrolliert in die Erdatmosphäre manövrieren. China, das ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm unterhält, hatte "Tiangong-1" im September 2011 im Weltall ausgesetzt. Auf dem Außenposten im All koppelten mehrere bemannte und unbemannte Raumschiffe an, doch seit 2013 hat kein Taikonaut mehr die Raumstation betreten. Im September 2016 schickte China den Nachfolger "Tiangong-2" ins All. Bis 2022 soll daraus eine große, ständig bemannte Raumstation entstehen.Die Raumfahrtbehörden weltweit verfolgen den Sinkflug genau. Viele Teile werden bereits beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Einige aus besonders hitzebeständigen Materialien bestehende Bruchstücke werden jedoch vermutlich auf die Erde stürzen.
Digital-Staatsministerin: Behörden sollen alle Dienstleistungen digital anbieten
Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) will bis 2021 dafür sorgen, dass alle Behörden-Dienstleistungen wie Autozulassungen oder Wohnsitz-Ummeldungen auch digital möglich sind. Alle Behörden müssten alle Dienstleistungen auch digital anbieten und zwar rund um die Uhr, sagte Bär nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview vom Ostersonntag. "Das will ich in dieser Wahlperiode durchsetzen", kündigte die Staatsministerin im Kanzleramt an.Bei einer Digitalisierung würden die Leistungen billiger, "wir sparen Wartezeit und Arbeitsausfälle, Feinstaub und CO2", sagte Bär. Dafür müssten die Behörden allerdings umdenken: "Jede Verwaltung braucht künftig nicht nur Juristen, sondern auch Programmierer". Die Bundesregierung werde dabei finanziell helfen, "vor allem auch durch die notwendige Standardisierung". Bär will außerdem schon bald in allen Bundesbehörden und den nachgelagerten Behörden kostenlose WLAN-Netze anbieten. Die "jungen Leute" erwarteten schließlich, überall kostenloses WLAN zur Verfügung zu haben, "auf dem Amt, im Geschäft, im Restaurant". "Als Kind habe ich früher auf einer Berghütte als erstes nach Limo und Pommes gefragt, die Kinder heute fragen zuerst nach WLAN", sagte Bär.Die CSU-Politikerin räumte Defizite bei der Digitalisierung ein. "Wir waren nicht ehrgeizig genug. Aber das ändert sich jetzt. Ab 2018 gilt: Digitalisierung zuerst. In allen Bereichen", sagte Bär. "Wir sind Fußball-Weltmeister und Logistik-Weltmeister. Wir wollen auch Digital-Weltmeister werden. Da werden jetzt wieder viele spotten, aber ich habe das Bedenkenträgertum satt. Wenn ich nicht das Ziel habe, Erster zu werden, brauche ich gar nicht anzutreten."
Skandal: Post hat Kundendaten für Wahlkampf an CDU und FDP verkauft
Nach dem Datenskandal bei Facebook gibt es einem Medienbericht zufolge ähnliche Vorwürfe gegen die Deutsche Post. Wie BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) aktuell erfuhr, verkauft der ehemalige Staatskonzern über seine Tochter Deutsche Post Direkt GmbH seit 2005 Daten an Parteien zu Wahlkampfzwecken. Im Bundestagswahlkampf 2017 hätten CDU und FDP jeweils einen fünfstelligen Betrag für straßengenaue Analysen gezahlt.Beide Parteien bestätigten auf Anfrage entsprechend beschämende Verträge, die Post wollte sich nicht dazu äußern. Wie die Zeitung unter Berufung auf vertrauliche Papiere schreibt, werden bei den Geschäften zwar persönliche Daten anonymisiert. Durch die Vielzahl von Einzelinformationen und deren Kombinationen seien aber Aussagen zur "Parteiaffinität" für einzelne Gebäude mit mindestens sechs Haushalten möglich.Die Post wirbt dem Bericht zufolge in einer internen Broschüre: "Für jedes Gebäude im Wahlkreis wird für jede Partei ein Chancenwert ermittelt". Dabei handele es sich um eine Zahl zwischen eins und hundert. Insgesamt stünden für etwa 20 Millionen Häuser mit rund 34 Millionen Haushalten in Deutschland "mehr als eine Milliarde Einzelinformationen" zur Verfügung.Darunter befinden sich demnach Angaben zu Kaufkraft, Bankverhalten, Geschlecht, Alter, Bildung, Wohnsituation, Familienstruktur, Wohnumfeld und Pkw-Besitz. Nach eigenen Angaben kaufe die Post außerdem statistische Daten von Behörden wie dem Kraftfahrt-Bundesamt und Katasteramt, konnte BTZ hierzu erfahren.
Maas will trotz diplomatischer Krise mit Russland im Gespräch bleiben
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will trotz der diplomatischen Spannungen nach dem Giftanschlag in Großbritannien mit Russland im Gespräch bleiben. "Durch das russische Verhalten der letzten Jahre ist ohne Zweifel viel Vertrauen verloren gegangen", sagte Maas nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview. "Gleichzeitig brauchen wir Russland als Partner, etwa für die Lösung regionaler Konflikte, für Abrüstung und als wichtige Stütze der multilateralen Ordnung." Die Bundesregierung sei deshalb "offen für den Dialog" und setze darauf, "das Vertrauen wieder Stück für Stück aufzubauen, wenn Russland dazu auch bereit ist", sagte Maas. Der enge Schulterschluss der Europäer nach dem Giftanschlag sei richtig gewesen, fügte der SPD-Politiker hinzu - "aus Solidarität mit Großbritannien aber auch als Signal der Geschlossenheit". Hintergrund des diplomatischen Streits mit Moskau ist der Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia in Großbritannien. Die Regierung in London macht Moskau für das Attentat am 4. März in Salisbury verantwortlich. Russland bestreitet die Vorwürfe. Wegen des Vorfalls verfügten mehr als 20 Länder, darunter neben Großbritannien auch die USA und Deutschland, die Ausweisung russischer Diplomaten. Russland reagierte ebenfalls mit der Ausweisung dutzender Diplomaten. Das die Regierung des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland, bisher nicht Ansatzweise in der Lage war, auch nur den geringsten Beweis für eine Beteiligung Russlands an dem Fall Skripal vorzuweisen, kann jedwede Handlung der "westlichen Wertegemeinschaft", sowohl von Großbritannien - als auch den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der Europäischen Union (EU) , nur als perfide - fast schon asoziale Provokation angesehen werden, sind sich internationale Journalisten und Beobachter einig. Hierbei wird zudem anscheinend vergessen, dass Russland mit 7000 Atomraketen, die größte Anzahl von Atomwaffen auf diesem Planten besitzt = https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36401/umfrage/anzahl-der-atomsprengkoepfe-weltweit/
Kauder fordert Meldepflicht für antisemitische Vorfälle an Schulen
Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat eine Meldepflicht für antisemitische Vorfälle an Schulen gefordert. "In jedem Bundesland sollten die Schulen verpflichtet werden, solche Vorfälle konsequent der Schulverwaltung zu melden", sagte Kauder nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview Bisher gebe es offenbar keinen genauen Überblick über den Antisemitismus an Schulen, sagte Kauder. Es sei aber wichtig, belastbare Angaben über das Ausmaß und die Ursachen zu bekommen. Auf einer solchen Grundlage könnten die Kultusminister der Länder dann auch schulübergreifende Maßnahmen in Betracht ziehen, sagte Kauder. "In den Schulen muss jeder Einzelfall konsequent geahndet werden", fügte der CDU-Politiker hinzu. "Gerade bei diesem Thema muss es heißen: Null Toleranz!" Kauder warnte zugleich davor, das Thema Intoleranz auf die Bekämpfung von Antisemitismus zu reduzieren: "Mich haben die Aussagen des Vaters des jüdischen Mädchens in Berlin, deren Fall die Diskussion ausgelöst hat, sehr nachdenklich gemacht", sagte Kauder. "Er sprach davon, dass einige Jungs aus muslimischen Elternhäusern auch anderen Mitschülern übel mitspielten, egal ob sie Juden, Christen oder selbst Muslime sind, wenn diese zum Beispiel in die falsche Moschee gingen." Aktueller Anlass für die Debatte um Antisemitismus an deutschen Schulen ist der Fall eines jüdischen Mädchens, das an einer Berliner Grundschule bedroht worden sein soll. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte, solche Vorfälle nähmen offenbar vor allem im großstädtischen Milieu zu.
Klitschko-Bezwinger Joshua siegt im Vereinigungskampf gegen Parker
Anthony Joshua (28) hat seinen Siegeszug im Schwergewichts-Boxen fortgesetzt und knapp ein Jahr nach dem Triumph über Wladimir Klitschko den nächsten Mega-Fight gewonnen. Der Brite entschied am Samstagabend in Cardiff/Wales einen unspektakulären WM-Vereinigungskampf gegen den neuseeländischen WBO-Champion Joseph Parker einstimmig nach Punkten für sich und blieb auch im 21. Profikampf ungeschlagen. Für Parker (26) war es die erste Niederlage im 25. Kampf - immerhin ist er der erste Profi-Gegner, der gegen Joshua keinen K.o. einstecken musste."Zwölf Runden, das war hart, Joseph ist ein Champion", sagte Joshua: "Er hatte eine Schlacht angekündigt, aber ich wusste, dass es hier um Finesse geht. Ich habe ihn kontrolliert, das war wichtig."Joshua, der im April vergangenen Jahres Klitschko in London in einer denkwürdigen Ringschlacht durch K.o. besiegt hatte, hält auch die Gürtel der Verbände IBF und WBA. Ihm winkt nun ein Duell mit dem Amerikaner Deontay Wilder, der Anfang März die WBC-Krone gegen den Kubaner Luis Ortiz erfolgreich verteidigt hatte. "An meinem Plan gibt es keinen Zweifel", sagte Joshua, "bringt Wilder in den Ring und ich haue ihn um. Wir müssen dafür nicht in die USA gehen, wir können das hier in Großbritannien erledigen."Die ersten Runden des Kampfes hatten sich recht ausgeglichen gestaltet, Joshua kam dann aber stärker auf und erhöhte ab der fünften Runde die Geschwindigkeit. Der Kampf wurde nun kurzzeitig etwas wilder, und Parker konnte in dieser Phase durchaus punkten. Dann spielte Joshua aber wieder seine größere Reichweite aus und landete immer wieder kleinere Treffer an Kopf und Körper, die Wirkung zeigten: Parker schien ab der achten Runde die Kraft auszugehen.Joshua hatte nun die Kontrolle über den Kampf und den klaren Vorteil auf den Punktzetteln, der Brite ging daher kaum noch unnötiges Risiko ein. Parker fand keine Mittel und war nicht mehr in der Lage, den Gegner in Schwierigkeiten zu bringen.
Fußball - Wieder kein Sieg unter Labbadia: Wolfsburg tritt auf der Stelle
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat seine Sieglos-Serie unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia fortgesetzt und den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf erneut verpasst. Die Niedersachsen kamen am 28. Spieltag bei Hertha BSC nicht über ein 0:0 hinaus und drohen als Tabellen-15. am Sonntag auf den Relegationsplatz zu rutschen. Wolfsburg blieb auch im fünften Spiel unter Labbadia ohne Dreier, die Bilanz des Coaches fällt mit nur zwei von 15 möglichen Punkten mehr als dürftig aus. Zudem sah Josuha Guilavogui (90.+1) kurz vor Schluss Gelb-Rot und fehlt am kommenden Samstag in Freiburg.Hertha BSC muss seinerseits weiter auf den ersten Heimsieg des Jahres warten. Das Team von Trainer Pal Dardai ist zudem seit nunmehr drei Spielen ohne eigenen Treffer im Olympiastadion, liegt aber weiter im gesicherten Mittelfeld und kann dem Saisonendspurt vergleichsweise gelassen entgegenblicken. In einer zerfahrenen Anfangsphase hatte Hertha vor 34.765 Zuschauern zunächst mehr Spielanteile und Pech, als Mathew Leckie nach einer Ecke den Ball nur an den Pfosten köpfte (5.). Der Australier war kurzfristig für den grippekranken Valentino Lazaro in die Startelf gerückt und sorgte auf dem rechten Flügel im Zusammenspiel mit Mitchell Weiser zu Beginn wiederholt für Gefahr. Der anfängliche Schwung ging der Hertha jedoch schnell abhanden. Die langen Bälle auf die Außen wurden nicht mehr gut verwertet, auch im Zentrum machte sich Berlin durch unnötige Fehlpässe das Leben schwer. Die Wolfsburger, bei denen Mittelfeldspieler Ignacio Camacho nach fünfmonatiger Verletzungspause ein gelungenes Pflichtspiel-Comeback feierte, gewannen zunehmend Sicherheit und wären fast für die verstärkten Offensivbemühungen belohnt worden: Nach einer scharfen Hereingabe von Maximilian Arnold lenkte Herthas Niklas Stark den Ball unglücklich auf das eigene Tor - der Pfosten verhinderte die Führung (19.).In einem bis zur Halbzeit ereignisarmen Spiel neutralisierten sich beide Teams. Hertha investierte mehr nach vorne, die stabile Wolfsburger Defensive erledigte ihre Aufgaben insgesamt aber gut. Für Gefahr sorgte einzig Herthas Salomon Kalou, dessen Schlenzer das Tor knapp verfehlte (37.).Labbadia reagierte auf die geringe Torgefahr seines Teams und brachte zur zweiten Halbzeit Daniel Didavi für Victor Osimhen. Die Maßnahme zeigte Wirkung. Wolfsburg setzte Hertha mit frühem Pressing unter Druck und brachte so auch Rune Jarstein in Bedrängnis. Herthas Torhüter verstolperte einen Rückpass, konnte seinen Patzer vor dem heraneilenden Landry Dimata aber gerade noch ausbügeln (50.). Hertha kamen ausgerechnet die gegnerischen Fans zu Hilfe, die in der Drangphase des VfL Pyros zündeten und eine kurzzeitige Spielunterbrechung - und letztlich einen kurzzeitigen Bruch im Wolfsburger Spiel - provozierten. Der VfL sammelte sich jedoch schnell wieder und war den Berlinern überlegen.
Eishockey - DEL: Nürnberger ICE Tigers gleichen gegen Eisbären Berlin aus
Die Nürnberg Ice Tigers haben im Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zurückgeschlagen und die Serie gegen die Eisbären Berlin ausgeglichen. Im ersten Spiel auf eigenem Eis setzten sich die Franken am Samstag mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0) nach Verlängerung durch. In der best-of-seven-Serie steht es nun 1:1. Nach drei sehr ausgeglichenen Durchgängen erzielte Nürnbergs John Mitchell das entscheidende Tor in der 17. Minute der Verlängerung."Wir haben die Kleinigkeiten richtig gemacht, das war im ersten Spiel anders", sagte Nürnbergs Marcus Weber bei telekomsport.de: "Wenn wir es jetzt schaffen, in Berlin ähnlich aufzutreten, dann haben wir da gute Chancen."Der Hauptrundendritte aus Nürnberg hatte vor den Play-offs alle vier Saisonduelle mit den zweitplatzierten Eisbären gewonnen, ausgerechnet zum Halbfinal-Auftakt am vergangenen Donnerstag setzte es dann mit 1:5 die erste Niederlage. Nun kämpften sich die Ice Tigers mit einer Energieleistung zurück in die Serie. Schon am vergangenen Donnerstag war das Spiel erst im letzten Drittel in eine Richtung gekippt, nun genügte die reguläre Spielzeit nicht für eine Entscheidung.Leonhard Pföderl (9., 40.), einer der deutschen Olympia-Zweiten von Pyeongchang, traf in der regulären Spielzeit zweimal für Nürnberg, Nicholas Petersen (11.) und Louis-Marc Aubry (35.) waren vor 7672 Zuschauern für Berlin erfolgreich. Auch in der Overtime ging es Hin und Her, Mitchell nutzte einen Moment der Unordnung bei den Berlinern und entschied die Begegnung nach einem schnellen Angriff. Das dritte Spiel der Halbfinal-Serie steigt am Montag (14.45 Uhr) wieder in Berlin.
Wähler in Costa Rica entscheiden in Stichwahl über künftigen Präsidenten
Bei einer Stichwahl entscheiden die Wähler in Costa Rica am Sonntag über ihren künftigen Präsidenten. Das Land steht vor einer Richtungsentscheidung, die beiden Kandidaten unterscheiden sich scharf in Stil und Inhalt: Der rechtsgerichtete Fabricio Alvarado ist Prediger einer evangelikalen Freikirche, er mobilisiert seine Anhänger mit Kritik an Korruption und Homo-Ehe. Sein Gegner ist der linksliberale Exminister Carlos Alvarado von der regierenden Bürgeraktion, der sich auch als Romanautor einen Namen gemacht hat.Umfragen sagen für die Stichwahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Das vergleichsweise wohlhabende Costa Rica gilt als demokratisches Musterland Mittelamerikas. Analysten sehen in der Wahlauseinandersetzung einen Beleg für die wachsende soziale Spaltung: Carlos Alvarado repräsentiert die gut gebildeten städtischen Milieus, während der Prediger Fabricio Alvarado seine Wähler eher aus armen ländlichen Schichten rekrutiert.
Papst Franziskus spendet Gläubigen zu Ostern den Segen "Urbi et Orbi"
Papst Franziskus erteilte am ostersonntag vom Balkon des Petersdoms den traditionellen Ostersegen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis"). Dazu kamen unter starken Sicherheitsvorkehrungen auf dem Petersplatz in Rom zehntausende Gläubige Traditionell wird der Segen "Urbi et Orbi" in Dutzenden Sprachen erteilt, die Zeremonie wird in zahlreiche Länder übertragen.Vor dem Segen leitete das Oberhaupt der katholischen Kirche die Ostermesse. Auch am Gründonnerstag, am Karfreitag und am Ostersamstag hatte Papst Franziskus Messen gefeiert. Zum Auftakt der Osterfeierlichkeiten war er am Donnerstag in ein römisches Gefängnis gefahren, um Strafgefangenen die Füße zu waschen.
Tesla: Autopilot war während tödlichen Unfalls in Kalifornien eingeschaltet
Autobauer Tesla hat bestätigt, dass bei einem tödlichen Unfall mit einem Tesla Model X in Kalifornien vergangene Woche der Autopilot eingeschaltet war. In den Momenten vor der Kollision sei der Abstandsregeltempomat auf minimalen Abstand gestellt gewesen, teilte der Hersteller des Elektroautos in einem Blogeintrag am Samstag mit. Der Fahrer habe jedoch mehrere Warnsignale ignoriert. Ein 38-jähriger Mann war am Freitag ums Leben gekommen, nachdem sein Tesla Model X auf der Höhe der Stadt Mountain View gegen eine Betonbarriere raste. Der Wagen ging in Flammen auf und wurde von zwei nachkommenden Autos erfasst.Die Hände des Fahrers seien trotz mehrerer visueller und einer akustischen Warnung während der sechs Sekunden vor dem Aufprall nicht auf dem Lenkrad registriert worden, erklärte Tesla. Nach den Aufzeichnungen des Autos hätte der Fahrer trotz klarer Sicht nichts unternommen.Der Autobauer fügte hinzu, dass die Betonbarriere nach einem vorherigen Unfall nicht ausgetauscht worden sei und deshalb das Auto besonders stark beschädigt wurde. "Wir haben noch bei keinem anderen Unfall so einen großen Schaden an einem Model X gesehen." Tesla versuchte, etwaige Ängste vor der Technologie zu zerstreuen. Die US-Regierung habe vor einem Jahr festgestellt, dass der Autopilot die Unfallraten um bis zu 40 Prozent senken würde, hieß es.Der Unfall ereignete sich in der gleichen Woche, in der ein selbstfahrendes Auto des Fahrdienstes Uber im US-Bundesstaat Arizona eine Passantin anfuhr und tötete. Uber setzte daraufhin sein Programm für selbstfahrende Autos aus.
Familie nimmt Abschied vom epochal-genialen Astrophysiker Stephen Hawking
Hunderte von Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen haben am Samstag in Cambridge - vom verstorbenen epochal-genialen Astrophysiker Stephen Hawking Abschied genommen. "Das Leben und die Arbeit unseres Vaters bedeutete viele Dinge für viele Menschen", erklärten seine drei Kinder Lucy, Robert und Tim anlässlich der Trauerfeier in der Kirche St. Mary the Great im Zentrum der Universitätsstadt, in der Hawking den Großteil seines Lebens verbrachte.Hawking, bekennender Atheist, war am 14. März im Alter von 76 Jahren gestorben. Der Gottesdienst solle "inklusiv und traditionell sein, um den Umfang und die Diversität seines Lebens widerzuspiegeln", teilten seine Kinder mit. Zur Trauerfeier waren etwa 500 Gäste eingeladen, darunter Schauspieler Eddie Redmayne, der Hawking 2014 im Film "Die Entdeckung der Unendlichkeit" spielte.Eine größere Besucherzahl soll bei einem Gottesdienst am 15. Juni in London von Hawking Abschied nehmen können, wenn seine Überreste in der Nähe des Grabes von Isaac Newton beerdigt werden. Der Astrophysiker Hawking litt jahrzehntelang an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer Nervenkrankheit, bei der die Muskeln nach und nach absterben. Hawking saß wegen der Nervenkrankheit jahrzehntelang im Rollstuhl und konnte sich nur mit Hilfe eines Sprachcomputers verständigen.Er war berühmt für seinen messerscharfen Verstand. Zu großer Bekanntheit gelangte er 1988 mit dem Bestseller "Eine kurze Geschichte der Zeit", in dem er einem nicht-wissenschaftlichen Publikum die Natur des Universums erklärte.
Fußball: Hamburger SV taumelt unaufhörlich dem Abstieg entgegen
Der Hamburger SV und der 1. FC Köln taumeln weiter dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Der HSV erkämpfte sich mit dem 1:1 (1:1) beim VfB Stuttgart zwar einen Punkt, doch nach dem 15. Spiel in Folge ohne Sieg bleiben die Norddeutschen mit 19 Zählern nach dem 28. Spieltag Tabellenletzter. Köln hat zwar einen Punkt mehr auf dem Konto als der HSV, doch die desaströse Leistung bei der 0:6 (0:1)-Niederlage bei 1899 Hoffenheim macht kaum noch Mut.Schalke 04 (52 Punkte) festigte Platz zwei durch ein 2:0 (0:0) gegen den SC Freiburg. Daniel Caligiuri (63., Foulelfmeter) und Guido Burgstaller (73.) sorgten für den sechsten Sieg der Königsblauen in Serie. Damit stellten sie ihren Vereinsrekord aus der Saison 2006/07 ein. Durch den Schalker Erfolg kann Bayern München selbst bei einem Sieg im Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) die sechste Meisterschaft in Serie noch nicht unter Dach und Fach bringen. Freiburgs Torjäger Nils Petersen sah in der 66. Minute Gelb-Rot wegen Meckerns. Vizemeister RB Leipzig (46) verbesserte sich durch ein 3:2 (1:0) bei Aufsteiger Hannover 96 zumindest bis zum Ostersonntag auf Platz vier. Emil Forsberg (16.), Willi Orban (54.) und Yussuf Poulsen (76.) erzielten die Treffer der Sachsen. Salif Sane (71.) und Niclas Füllkrug (78.) brachten Hannover zwar zweimal heran, doch am Ende stand die fünfte Niederlage der Niedersachsen in Folge. Bayer Leverkusen (45) ließ unterdessen im Kampf um die Champions-League-Plätze beim 0:0 gegen den FC Augsburg wertvolle Punkte liegen.
Fußball: Sechster Sieg in Folge - Schalke 04 stellt Vereinsrekord ein
Mit dem sechsten Sieg in Folge hat Schalke 04 seinen Vereinsrekord eingestellt und den zweiten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga gefestigt. Die Königsblauen bezwangen nach deutlicher Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte den SC Freiburg mit 2:0 (0:0) und wiederholten ihre Serie aus der Saison 2006/07. Den Grundstein zum Erfolg legte Daniel Caligiuri mit einem Foulelfmeter (63.), der Ex-Freiburger traf damit wie schon im Hinspiel (1:0). Guido Burgstaller erhöhte mit seinem neunten Saisontor auf 2:0 (73.). Die vor der Pause noch bitter enttäuschenden Gelsenkirchener verdarben damit Bayern München die Chance auf die Meisterparty am Abend (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund. Freiburg steckt nach nur einem Sieg in den letzten neun Spielen wieder im Abstiegskampf.Manuel Gulde hatte den Schalker Breel Embolo im Strafraum von den Beinen geholt, Caligiuri verwandelte den fälligen Strafstoß souverän, es war sein fünfter Saisontreffer. Danach kochten im bis dahin ereignislosen Spiel die Emotionen hoch. Freiburgs Kapitän Nils Petersen sah innerhalb von drei Minuten zweimal die Gelbe Karte (63. und 66.) - zweimal wegen Meckerns. Auch Trainer Christian Streich sah rot und musste nach wildem Protest an der Seitenlinie auf die Tribüne.Dem zweiten Tor ging ein genialer Pass von Nabil Bentaleb voraus. Der Algerier hatte sich zuvor allerdings mehrere Fehler in der eigenen Hälfte erlaubt und damit unter anderem einen Pfostenschuss von Vincent Sierro ermöglicht (61.).Bei den Gastgebern saß U21-Europameister Max Meyer nur auf der Bank. Der Mittelfeldspieler steht nach neun Jahren auf Schalke vor dem Abschied. Nachdem der 22-Jährige bereits zwei Angebote zur Vertragsverlängerung abgelehnt hatte, erklärte Sportvorstand Christian Heidel vor dem Spiel, dass er mit dem ablösefreien Weggang rechnet. Freiburgs Coach Streich hatte gegenüber dem 1:2 gegen den VfB Stuttgart auf drei Positionen umgestellt. Pascal Stenzel, Sierro und Florian Kath rückten in die Startelf.
Fußball: Abstieg kaum noch abzuwenden - Köln geht in Hoffenheim unter
Der 1. FC Köln darf sich kaum noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga machen. Die vollkommen überforderten Rheinländer verloren am 28. Spieltag 0:6 (0:1) bei 1899 Hoffenheim und präsentierten sich in jeder Hinsicht wie ein Absteiger. Durch die höchste Saison-Niederlage konnte der FC den Rückstand auf den Relegationsplatz nicht verkürzen. Serge Gnabry (22. und 47.), der gebürtiger Kölner Mark Uth (56. und 65.), Lukas Rupp (61.) sowie Steven Zuber (72.) erzielten die Treffer für die TSG, die nach dem höchsten Bundesliga-Sieg der Klub-Historie seit fünf Partien ungeschlagen ist.Vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena spielten die Hoffenheimer die Kölner in den ersten Minuten schwindelig. Eigentlich hätten Andrej Kramaric (1.) und Gnabry (7.) die Gastgeber in Führung bringen müssen. Die beiden Angreifer hatten die größten Chancen in der Anfangsphase, in der die Gäste weder defensiv noch offensiv etwas zustande brachten.Nach rund einer Viertelstunde nahmen dann auch die Kölner am Spiel teil - und das fast mit Erfolg. Nach einer Ecke vergab Marco Höger per Kopf die Möglichkeit zum Treffer (18.). Im FC-Strafraum brannte es allerdings weiterhin lichterloh. Mitte der ersten Hälfte fiel dann das längst überfällige Tor für die Kraichgauer. Bei seinem sehenswerten Treffer nach einem Alleingang ließ Gnabry die komplette FC-Defensive alt aussehen.Sieben Minuten später scheiterte der Stürmer am Kölner Torhüter Timo Horn. Auch in dieser Phase rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Kölner Tor. Uth vergab die nächste TSG-Gelegenheit (30.). Obwohl die Gastgeber ohne Kerem Demirbay, Dennis Geiger, Ermin Bicakcic und Stefan Posch auskommen mussten, war ein Klassenunterschied zu erkennen.
Turkmenistan: Berdimuchamedow beruft seinen Sohn ins Staatskabinett
Turkenistans autoritärer Präsident Gurbanguly Berdimuchamedow hat seinen Sohn ins Kabinett berufen. Der 36-jährige Serdar Berdimuchamedow sei per Präsidentenerlass zum stellvertretenden Außenminister ernannt worden, vermeldete die Staatszeitung "Neutrales Turkmenistan" am Samstag. In der früheren Sowjetrepublik war seit längerem spekuliert worden, dass der Präsident seinen Sohn für höhere politische Ämter vorbereiten will.Bei der staatlich kontrollierten Parlamentswahl am vorangegangenen Sonntag hatte Serdar Berdimuchamedow in seinem Wahlkreis nach amtlichen Angaben 91,4 Prozent der Stimmen geholt - und damit mehr als jeder andere Kandidat. Beobachter halten es für möglich, dass der seit 2006 regierende Präsident den Sohn als seinen Nachfolger aufbauen will.Zuletzt war auch spekuliert worden, dass der Präsidentensohn zum Parlamentspräsidenten ernannt werden könnte. Als solcher wäre er laut Verfassung automatisch an die Staatsspitze gerückt, wenn das Präsidentenamt vakant wird. Zur Parlamentschefin wurde am Samstag dann aber der Abgeordnete Gulschat Mammedowa gewählt. Gurbanguly Berdimuchamedow regiert Turkmenistan mit harter Hand und betreibt einen beträchtlichen Personenkult. Opposition wird nicht geduldet, freie Medien gibt es nicht.
Umweltministerium: Stickoxid-Messstationen sachgerecht aufgestellt
Das Bundesumweltministerium hat Zweifel aus dem Verkehrsministerium an der Objektivität von Stickoxid-Messwerten zurückgewiesen. "Es ist ein Märchen, dass die Messstationen nicht sachgerecht aufgestellt sind", erklärte Umwelt-Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) am Samstag. "Die Positionierung folgt klaren europarechtlichen Regel und bezieht richtigerweise auch hochbelastete Orte mit ein."Anhand der Ermittlung der Stickoxid-Messwerte können Fahrverbote für ältere Diesel-Pkw verhängt werden. "Die Luft wird nicht besser, wenn man sie anders misst", sagte Schwarzelühr-Sutter. "Das ist Augenwischerei und unseriös." Die Luftqualität in den Städten verbessere sich nur, wenn Diesel sauberer werde und öffentlicher Nahverkehr sowie Rad- und Fußgängerverkehr gestärkt werde.Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) hatte nach Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), vom Samstag gesagt: "Einige Standorte von Messstellen werden zurzeit kritisch hinterfragt, ob sie überhaupt den europäischen Vorgaben entsprechen." Zumindest für die Zukunft müsse gelten: "Neue Messstellen sollten objektive Werte ermitteln und nicht die schlechtestmöglichen."BTZ-Informationen vom Samstag zufolge, hatten bei einer Anhörung im Bundestag Experten darauf hingewiesen, dass die Lage der Messstation am Neckartor in Stuttgart so gewählt wurde, "dass die lokal höchste Emission erfasst wird". Schon auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurden demnach nur etwa ein Drittel der Schadstoffwerte gemessen. Die erhöhten Konzentrationen, seien "lokale Höchstkonzentrationen und nicht auf anliegende Wohnviertel zu übertragen".
Kongo: Größte Oppositionspartei ernennt Sohn des Gründers zum Parteichef
Die größte Oppositionspartei in der Demokratischen Republik Kongo hat den Sohn des Parteigründers Étienne Tshisekedi zu ihrem Vorsitzenden gewählt und als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im Dezember nominiert. Er sei überzeugt, dass "die UDPS in diesem Jahr an die Macht kommen wird", sagte Felix Tshisekedi am Samstag nach seiner Wahl. Sein Vater war eine bestimmende Figur der Politik im Kongo, er starb im vergangenen Jahr in Brüssel.Mithilfe seiner Partei wolle er "das Land wieder aufrichten", sagte der neue Parteivorsitzende. Kongos neuer Staatschef soll am 23. Dezember gewählt werden, nachdem der Termin bereits zweimal verschoben wurde. Der amtierende Präsident Joseph Kabila hätte 2016 nach seiner zweiten Amtszeit abtreten sollen, blieb aber mithilfe umstrittener Gesetze an der Macht und will sie erst abgeben, wenn ein Nachfolger gewählt ist. Der Streit um Kabilas Zukunft hat zu Protesten geführt, deren brutale Niederschlagung dutzende Tote zur Folge hatte.Eine aktuelle Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstitutes Berci und der Kongo-Forschungsgruppe an der New York University ergab, dass 69 Prozent der Wähler der Wahlkommission nicht vertrauen. 80 Prozent haben demnach eine negative Meinung von Kabila.
Ostermärsche am Karsamstag mit mehreren tausend Teilnehmern
In zahlreichen deutschen Städten haben auch am Karsamstag Menschen für Frieden und Abrüstung demonstriert. Am Ostermarsch in Berlin nahmen nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative mehr als 2000 Menschen teil. In Bremen meldeten die Veranstalter 1000 Teilnehmer, in Hannover 500. In Duisburg startete der traditionelle Ostermarsch Rhein-Ruhr mit mehreren hundert Menschen, der bis Ostermontag durch zahlreiche Städte in der Region führt."Wir sind sehr, sehr zufrieden mit den Teilnehmerzahlen", sagte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview. In Bremen etwa habe sich die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Bis Ostermontag sind in fast 100 Städten Kundgebungen und Mahnwachen geplant. Abrüstung, Stopp der Rüstungsexporte und Abschaffen der Atomwaffen sind die Hauptforderungen. "Die Ursachen für Flucht und Vertreibung müssen beseitigt werden, das sollte verantwortliches Handeln der Politik in unserem Land sein", sagte der Sprecher der Infostelle Ostermarsch in Frankfurt am Main, Willi van Ooyen.Die Friedensbewegung geht seit 60 Jahren an Ostern auf die Straße. Am Karfreitag 1958 versammelten sich zum ersten Mal rund 10.000 Menschen in London, um für atomare Abrüstung zu demonstrieren. Rund die Hälfte von ihnen brach damals zum 80 Kilometer entfernten Atomforschungszentrum Aldermaston auf; 700 Friedensbewegte hielten bis zum Ziel durch. In Deutschland wurden Ostermärsche erstmals 1960 organisiert.
Ex-Außenminister Fischer ist vor seinem 70. Geburtstag nicht sentimental
Kurz vor seinem 70. Geburtstag am 12. April verspürt der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) keine Sentimentalität. "Das war mein Leben, so ein Leben wollte ich führen", sagte Fischer nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Samstag. "Was bringt es, sich zu fragen, was habe ich geleistet? Sie können eh nichts mehr daran ändern. Und vorauszuschauen ist mit 70 ja auch so eine Sache."Was er allerdings nicht vergessen werde, sei sein 50. Geburtstag. Da habe er, als er "in einer sentimentalen Stunde" plötzlich zum ersten Mal einen Strich am Horizont gesehen. "Dieser Strich war der eigene endliche Lebenshorizont. Das hat mich nicht sentimental gemacht, aber noch ein bisschen nachdenklicher als sonst." Mit 60 sei er dann "an den Gedanken gewöhnter" gewesen.Auf die Frage, ob er froh über seine Art des Ausstiegs aus der ersten Reihe der Politik im Jahr 2005 sei, sagte Fischer: "Froh ist der falsche Begriff. Ich wollte es so – und es ist gelungen." Außerdem gelte: "Wenn du einmal in der Alpharolle warst, dann gibt es kein Zurück in die zweite Reihe mehr, dann musst du ganz gehen." Nichts sei "so schlimm wie Alte, die, wie in einem neuguineischen Ahnenhaus die Toten, ständig von oben auf die Jungen herunterschauen."
IG BCE: Es gibt keinen Grund für Bescheidenheit in der Chemie-Tarifrunde
Kurz vor Bekanntgabe der Tarifforderung für die chemische Industrie fordert der Chef der IG Bergbau Chemie Energie, Michael Vassiliadis, die Beschäftigten müssten von der guten Konjunktur profitieren. Der Branche gehe es blendend, sagte er nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview vom Samstag. "Das hören wir doch gerade auf jeder Bilanz-Pressekonferenz und jeder Hauptversammlung. Insofern sehe ich da auch überhaupt keinen Grund für Bescheidenheit."Eine konkrete Zahl nannte Vassiliadis noch nicht. Er sagte aber: "Es sieht so aus, als würden wir uns nicht auf eine reine Prozentforderung beschränken." Ob es dabei um das Thema Arbeitszeit gehe, entscheide die Tarifkommission zu gegebener Zeit. "Es gibt aber noch ein weiteres Thema: Wir denken über Elemente einer sozialen Komponente nach, die insbesondere den unteren Entgeltgruppen zugute kommen."Vassiliadis zeigte sich zuversichtlich, dass es eine kurze Tarifrunde werde: "Wir haben messerscharfe Argumente." Ziel der Gewerkschaft sei, nach drei Verhandlungsrunden zu einer Einigung zu kommen. Zum Thema Streiks sagte er: "Wir würden nie Fahnen und Trillerpfeifen rausholen, nur um Show zu machen."Wenn sich die Arbeitgeber aber "unbeweglich zeigen, dann können wir auch auf der Straße viel Druck machen – und zwar so, dass die Botschaft auch ankommt".
Moskau: Britische Botschaft muss ab sofort 50 Stellen streichen
Die russische Regierung verschärft ihre diplomatischen Sanktionen gegen Großbritannien: Die britische Botschaft müsse ihr Personal um mehr als 50 Diplomaten reduzieren, teilte das russische Außenministerium am Samstag in Moskau mit. Mit der Maßnahme solle "Gleichheit" hergestellt werden, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa gegenüber Journalisten von BERLINER TAGESZEITUNG. Erreicht werden solle, dass Großbritannien und Russland die gleiche Zahl von Diplomaten im jeweils anderen Land hätten. Derzeit habe "die britische Seite noch über 50 Leute mehr", sagte die Sprecherin. Die Anordnung steht in Zusammenhang mit dem fragwürdigen Anschuldigungen von Großbritannein gegenüber der Russischen Föderation, bezüglich des Giftgasanschlages in Salisbury, für den Großbritannien und seine Verbündeten Russland verantwortlich machen. Russland freilich bestreitet jegliche Beteiligung. Der Streit hatte sich in den letzte Tagen hochgeschaukelt, Russland und die westlichen Staaten wiesen gegenseitig Diplomaten aus. Das die Regierung des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland, bisher nicht Ansatzweise in der Lage war, auch nur den geringsten Beweis für eine Beteiligung Russlands an dem Fall Skripal vorzuweisen, kann jedwede Handlung der "westlichen Wertegemeinschaft", sowohl von Großbritannien - als auch den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der Europäischen Union (EU) , nur als perfide - fast schon asoziale Provokation angesehen werden, sind sich internationale Journalisten und Beobachter einig. Hierbei wird zudem anscheinend vergessen, dass Russland mit 7000 Atomraketen, die größte Anzahl von Atomwaffen auf diesem Planten besitzt = https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36401/umfrage/anzahl-der-atomsprengkoepfe-weltweit/
Aeroflot: Moskau wirft London rechtswidrige Durchsuchung vor
Neuer Streit zwischen Moskau und London: Die russische Botschaft in London hat den britischen Behörden vorgeworfen, auf rechtswidrige Weise ein Aeroflot-Passagierflugzeug auf dem Flughafen Heathrow durchsucht zu haben. Die russische Vertretung stufte den Vorfall am Freitagabend als eine "weitere unverhohlene Provokation" ein und verlangte eine Erklärung vom britischen Außenministerium.Die Botschaft sah einen direkten Zusammenhang zwischen der Durchsuchung des aus Moskau kommenden Airbus und den diplomatischen Spannungen nach dem Giftanschlag von Salisbury: "Wir haben keine andere Erklärung, als dass der Vorfall von Heathrow auf die eine oder andere Weise mit der feindseligen Politik in Verbindung steht, die die britische Regierung gegenüber Russland betreibt."Die britische Regierung äußerte sich zunächst nicht zu den Anschuldigungen. Die Londoner Polizei teilte über Twitter mit, dass sie an keiner Durchsuchung eines Aeroflot-Flugzeugs beteiligt gewesen sei.
Japan: Walfänger kehren mit über 333 getöteten Zwergwalen zurück
Ungeachtet internationaler Proteste haben japanische Walfänger erneut in der Antarktis hunderte Wale getötet. Nach Angaben der japanischen Behörden kehrten drei der fünf Schiffe der Walfangflotte am Samstag in ihren Heimathafen Shimonoseki im Süden Japans zurück. Laut der Fischereibehörde hatte die Flotte wie geplant 333 Zwergwale erlegt. Im Gegensatz zu den Vorjahren blieben sie demnach dieses Mal von Umweltschützern unbehelligt.Japan macht zwar wissenschaftliche Gründe für den Walfang geltend, das Fleisch getöteter Wale wird aber anschließend zum Verzehr verwendet. Nach einer Klage Australiens beim Internationalen Gerichtshof (ICJ) in Den Haag hatte das UN-Gericht im März 2014 geurteilt, dass die Wissenschaft nur ein Vorwand für die Jagd aus kommerziellen Gründen sei.In der Vergangenheit gab es immer wieder Störaktionen vor allem von Aktivisten der Organisation Sea Shepherd. Diese hatte im vergangenen Jahr aber angekündigt, dieses Jahr keine Protestaktionen zur See mehr zu starten.Der kommerzielle Walfang ist seit dem Jahr 1986 international verboten. Japan nutzt aber eine Lücke in der Vereinbarung, wonach Wale zu Forschungszwecken getötet werden dürfen.
Bundeswehr - Deutsche Tornados offenbar absolut nicht NATO-tauglich
Deutschland kann Medieninformationen wegen der altersschwachen Kampfjets der Bundeswehr seine Nato-Bündnisverpflichtungen nicht einhalten. Wie BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) erfuhr, schreibt das Bundesverteidigungsministerium in einem vertraulichen Papier, dass die 93 Tornados deshalb sofort umfangreich modernisiert werden müssten. Das IT-System und die Verkabelung der in den 1980er Jahren eingeführten Jets, die im Ernstfall auf Nato-Befehl auch amerikanische Atombomben abwerfen sollen, gelten demnach als veraltet.Der Jet sei daher nicht ausreichend abhörsicher und verfüge über kein verschlüsseltes Kommunikationssystem. Im jetzigen Zustand "könnte das Waffensystem Tornado an keinem Nato-Einsatz mehr teilnehmen", steht hierzu in dem Ministeriumsbericht. Die Modernisierung bedeute noch nicht abschätzbare "Mehrkosten in Millionenhöhe".Ebenso besitze der Tornado bis heute kein von der Nato gefordertes Freund-Feind-Erkennungssystem, das irrtümliche Angriffe auf alliierte Jets vermeiden soll. Der Einbau der Geräte in die deutschen Tornados sei bis 2019 "nicht mehr realisierbar".Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte 2016 entschieden, die Tornados noch bis 2035 und damit länger als geplant zu nutzen. In der Zwischenzeit will sie einen marktverfügbaren Nachfolger aussuchen.
Spahn will Ärzten für kurzfristige Sprechstunden-Termine mehr Geld zahlen
Der neue Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will das Problem langer Wartezeiten auf einen Arzttermin über höhere Honorare lösen. "Es muss schon einen Anreiz für die Ärzte geben, auch mehr Patienten anzunehmen", sagte Spahn nach Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview vom Samstag. "Wer künftig als Haus- oder Facharzt in der Grundversorgung über die Terminservicestellen neue Patienten kurzfristiger annimmt, soll außerhalb der Budgetierung honoriert werden."Spahn hatte dieses Vorhaben bereits in der vergangenen Woche im Bundestag angekündigt. Der CDU-Politiker bekräftigte nach BTZ-Information zudem das Ziel, dass es eine Mindestzahl an offenen Sprechstunden pro Woche geben müsse. "Manche Praxis nimmt Patienten nur nach vorheriger Terminabsprache an. Es muss wöchentlich zumindest einen Vormittag geben, an dem es möglich ist, sich spontan behandeln zu lassen", sagte Spahn. Auch das solle entsprechend vergütet werden. Auch bekräftigte Spahn die Absicht der Koalition, die Ärzte zu verpflichten, ihre Sprechstundenzeiten von derzeit mindestens 20 auf 25 zu erhöhen. Das werde den Patienten spürbar zugute kommen, sagte der Minister.
Basketball: Saison-Aus für deutschen NBA-Superstar Dennis Schröder
Der deutsche Basketball-Star Dennis Schröder fällt wegen einer Verletzung für den Rest der Saison in der nordamerikanischen Profiliga NBA aus. Wie die Atlanta Hawks mitteilten, zog sich der 24-Jährige eine Sprunggelenksverletzung mit einem Knochenmarködem zu und muss mindestens zwei bis vier Wochen pausieren.Für die am 14. April beginnenden Play-offs hatten sich die Hawks nicht qualifiziert. Mit nur 21 Siegen aus 76 Spielen ist Atlanta das schlechteste Team der Eastern Conference.
Kim-Zusage für Nordkoreas Olympia-Teilnahmen 2020 und 2022
Nordkorea wird an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio und den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking teilnehmen. Die entsprechende Zusage von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bestätigte Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bei seiner Landung in Chinas Hauptstadt Peking nach einem dreitägigen Besuch in Nordkorea."Sie haben uns mitgeteilt, dass sie definitiv an den Spielen 2020 und 2022 teilnehmen werden", sagte Bach. Die Gespräche mit Kim während seiner Visite in Pjöngjang bezeichnete der IOC-Chef als "fruchtbar". Weitere Einzelheiten nannte der Tauberbischofsheimer zunächst nicht.Bach war im Januar während der gelungenen Gespräche über die Entsendung nordkoreanischer Athleten zu den Ende Februar ausgeklungenen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang nach Pjöngjang eingeladen worden. Im Laufe seines Nordkorea-Besuchs traf Bach am vergangenen Freitag auch den nationalen Sportminister Kim Il Guk, der auch Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Nordkorea ist.
Tennis: Alexander Zverev im ATP-Masters-Finale von Miami (USA)
Der Hamburger Alexander Zverev spielt beim ATP-Masters in Miami um den Titel. Der Weltranglistenfünfte gewann im Halbfinale gegen den 14 Positionen tiefer geführten Spanier Pablo Carreno Busta 7:6 (7:4), 6:2 und zog damit erstmals in der laufenden Saison in ein Endspiel ein. Zverevs Gegner im Finale am Sonntag ist der US-Amerikaner John Isner, der im ersten Semifinale gegen den an Nummer fünf gesetzten Argentinier Juan Martin del Potro 6:1, 7:6 (7:4) siegte.Gegen Carreno Busta feierte Zverev seinen ersten Erfolg. Die vorherigen beiden Duelle hatte der 20-Jährige verloren, zuletzt im vergangenen Jahr bei den US Open in der zweiten Runde.Im Finale greift Zverev nach seinem insgesamt siebten Titel auf der ATP-Tour. In der vergangenen Saison feierte der Davis-Cup-Spieler fünf Turniersiege.
Kubicki: Bedeutung sozialer Medien für Politiker nimmt ungebremst zu
Trotz der aktuellen Debatte über die Rolle von Facebook im US-Wahlkampf erwartet FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki, dass die Bedeutung sozialer Medien für Politiker ungebremst zunimmt. "Meine Überzeugung ist, dass der nächste Bundestagswahlkampf wesentlich stärker von sozialen Medien geprägt sein wird als von den traditionellen Medien", sagte Kubicki nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview. Auch der direkte Kontakt zu Wählern werde weniger wichtig."Haustürwahlkampf ist in diesen Zeiten äußerst ineffektiv", berichtete der Bundestagsvizepräsident. "Als Wahlkämpfer kann man das ein- oder zweimal machen für die traditionellen Medien, damit Fotos geschossen werden können. Aber das kostet unglaublich viel Zeit und gleichzeitig erreiche ich über den Haustürwahlkampf nur wenige Leute, während ich über soziale Medien Interessierte gezielt ansprechen kann."Facebook steht derzeit wegen eines beschämend katastrophalen Datensskandals um die mutmaßliche Abschöpfung der Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica am Pranger der Weltöffentlichkeit. Etliche Politiker und viele Journalisten, bezeichnen Facebook als eine große Gefahr für die Allgemeinheit und öffentliche Sicherheit. Die Daten sollen für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgewertet und genutzt worden sein. Daraufhin wurden Forderungen laut, dass Facebook transparenter machen müsse, nach welchen Regeln Nutzern Informationen angezeigt werden.Kubicki hob die Vorteile sozialer Medien wie Facebook oder Twitter für Politiker im Gegensatz zu herkömmlichen Medien hervor. "Über die sozialen Medien können wir schnell feststellen, ob unsere Äußerungen bei den Menschen, die wir auch bei Wahlen erreichen wollen, Widerhall finden - ein Shitstorm inbegriffen", sagte der 66-Jährige. "Bei den Printmedien müsste ich warten, bis da Leserbriefe kommen. So kann ich nach zwei Stunden sagen, das läuft in die richtige Richtung oder nicht."Für Kubicki ist klar: "Diese Unmittelbarkeit auch in der Kommunikation mit den Bürgern liebe ich." Sie sei aber "auch nicht ungefährlich und erfordert von allen Beteiligten eine große Verantwortung", fügte er unter Verweis auf den US-Wahlkampf hinzu. Kubicki twittert nicht, auf Facebook folgen ihm aber 55.000 Menschen regelmäßig. "Wenn die meine Posts teilen, breitet sich das explosionsartig aus. In der Spitze erreiche ich bis zu 750.000 Menschen, also mehr, als ich über regionale Tageszeitungen erreichen kann."Für den Politiker bedeutet dies auch eine Emanzipation von den herkömmlichen Medien. "Indem wir das Instrument der sozialen Medien für uns nutzen, gibt es eine Aufmerksamkeitsverschiebung hin zu den Politikern, nachdem wir in den vergangenen Jahrzehnten häufig dem Wohlwollen von Medien ausgeliefert waren", sagte der stellvertretende FDP-Chef.Selbst darf Kubicki seine Facebook-Seite allerdings nicht verwalten - dafür hat sein Büro einen Administrator engagiert. "Ich reagiere sehr schnell und das kann manchmal gefährlich werden", sagte er. "Ich liebe auch Ironie, das ist im politischen Betrieb bedauerlicherweise nicht immer gut zu transportieren."
Sorge vor neuer Gewalt durch islamistische Terroristen im Gazastreifen
Nach den tödlichen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften am Gazastreifen wird neue Gewalt befürchtet. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York warnte UN-Vize-Generalsekretär Taye-Brook Zerihoun aktuell, die Lage drohe sich in den kommenden Tagen noch zu "verschlimmern". Israelische Sicherheitskräfte hatten zuvor an der Grenze des Gazastreifens laut Palästinenserangaben mindestens 16 Menschen getötet und mehr als 1400 weitere verletzt."Das Risiko einer Eskalation ist sehr konkret", sagte der französische Vertreter im UN-Sicherheitsrat. "Es gibt die Möglichkeit eines neuen Konflikts im Gazastreifen." UN-Vize-Generalsekretär Zerihoun rief alle Beteiligten zu größter Zurückhaltung auf. Eine gemeinsame Erklärung des wichtigsten UN-Gremiums kam allerdings nicht zustande. UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte eine "unabhängige und transparente Untersuchung" zu der Gewalt. Zugleich bekräftigte er die Bereitschaft der Vereinten Nationen, Friedensbemühungen im Nahen Osten zu unterstützen, wie ein Sprecher mitteilte.Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, äußerte sich auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter "zutiefst traurig" über die Todesopfer. Alle Beteiligten müssten Maßnahmen ergreifen, um die Spannungen zu reduzieren. Die türkische Regierung warf Israel einen "unangemessenen Einsatz von Gewalt" vor.Der Freitag war der blutigste Tag im Gazastreifen seit 2014. Zehntausende Palästinenser hatten am "Tags des Bodens" im Gazastreifen für ein "Recht auf Rückkehr" nach Israel demonstriert. Die israelische Armee sprach von 30.000 Teilnehmern, unter denen sich auch Frauen und Kinder befanden. Israelische Sicherheitskräfte gingen mit aller Härte gegen Demonstranten nahe der gesicherten Grenzanlage zu Israel vor und setzten scharfe Munition und Tränengas ein. Sie reagierten nach eigenen Angaben auf brennende Reifen, Steinwürfe und Brandbomben von palästinensischer Seite."Das ist keine friedliche Demonstration", sagte ein israelischer Militärvertreter. Zudem griff die Armee nach eigenen Angaben drei Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mit Panzerfeuer und Luftschlägen an.
Polen: Regierung sieht sich als "Hüterin" des britischen Erbes in der EU
Die polnische Regierung will nach dem Brexit das politische Erbe Großbritanniens in der Europäischen Union wahren. "Wir könnten den Platz Großbritanniens einnehmen, was die politischen Schwerpunkte betrifft", sagte Polens Außenminister Jacek Czaputowicz nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) in Warschau. Als Beispiele nannte er das Eintreten für die klare Souveränität der Mitgliedstaaten, für die freie Marktwirtschaft und die "Sensibilität in Hinblick auf die russische Bedrohung".Diese Punkte seien Großbritannien in der EU immer sehr wichtig gewesen und könnten künftig mit der besonderen Unterstützung der polnischen Regierung rechnen, sagte Czaputowicz. Besonders hob er hervor, dass die britische Regierung - anders als etwa Deutschland oder Frankreich - traditionell eine skeptische Haltung gegenüber Russland pflege. "Wir haben Wladimir Putin immer misstraut, und wir haben Recht behalten", sagte der Minister.Eine klare Absage erteilte Czaputowicz allen Überlegungen, mehr Souveränität von den Mitgliedsstaaten an die EU-Institutionen zu übertragen. "Eine europäische Souveränität stellt die Souveränität der Mitgliedsstaaten in Frage", sagte der Minister. Hier stehe die polnische Regierung im Widerspruch zum französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der eine Vertiefung der EU erreichen will. Czaputowicz begrüßte es ausdrücklich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kürzlich ein Europa der zwei Geschwindigkeiten ausgeschlossen habe. "Wir sind für eine einheitliche Union der 27, wie es Kanzlerin Merkel in Warschau gesagt hat." Czaputowicz regte zudem eine Wiederbelebung des "Weimarer Dreiecks" an - eines Formats, das Polen, Deutschland und Frankreich zu politischen Beratungen zusammenführt. Das Modell des Europas der zwei Geschwindigkeiten sieht vor, dass ein Kreis von EU-Ländern freiwillig die Union vertieft. EU-Länder vor allem in Ost- und Mitteleuropa fürchten, dass sie dadurch zu Mitgliedern zweiter Klasse werden könnten.Im Streit mit der EU-Kommission um die polnischen Justizreformen signalisierte Czaputowicz weitere Kompromissbereitschaft. "Es gibt auf polnischer Seite einen Willen zum Kompromiss", sagte er. Allerdings könne Polen nicht solchen Änderungen zustimmen, "die das gesamte System zunichte machen würden".
Sacramento: Von Polizei erschossener Schwarzer vor allem in Rücken getroffen
Nach den tödlichen Polizeischüssen auf den unbewaffneten Schwarzen Stephon Clark im US-Bundesstaat Kalifornien sind neue Vorwürfe gegen die Beamten laut geworden. Eine von der Familie in Auftrag gegebene Obduktion habe ergeben, dass der 22-Jährige von acht Kugeln in den Rücken und in die Seite getroffen worden sei, sagte der Anwalt der Familie am Freitag. Keine Kugel habe ihn von vorne getroffen.Das zeige, dass Clark nicht den Polizisten zugewandt gewesen sei - und folglich auch keine Gefahr für die Beamten, sagte Anwalt Benjamin Crump, ein bekannter Bürgerrechtsanwalt. Der junge Familienvater sei Opfer einer "sinnlosen Tötung durch die Polizei unter zunehmend fragwürdigen Umständen" geworden.Polizisten hatten Clark am 18. März in Sacramento erschossen, nachdem sie sein Smartphone für eine Waffe gehalten hatten. Zuvor war bei der Polizei ein Notruf eingegangen, weil jemand Autoscheiben einschlug. Die Polizisten hielten Clark für den Täter, verfolgten ihn bis zu seinem Wohnhaus und feuerten im Garten 20 Mal auf ihn."Er war dem Haus zugewandt", sagte der Pathologe Bennet Omalu, der Clarks Leichnam obduzierte. "Er war nicht den Beamten zugewandt. Sein linker Rücken war den Beamten zugewandt." Nach den Polizeischüssen habe Clark noch drei bis zehn Minuten gelebt, bevor er gestorben sei.Der Fall hat zu wütenden Protesten in Sacramento geführt. Nach dem Bekanntwerden des Obduktionsergebnisses wurde eine neue Protestkundgebung angekündigt.