
Baubranche rechnet noch bis Frühjahr mit Materialmangel

Die boomende deutsche Baubranche rechnet noch bis ins Frühjahr kommenden Jahres hinein mit Nachschubproblemen. Nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts glauben die Unternehmen der Branche, dass die Lieferprobleme beim Material im Durchschnitt noch fünf Monate andauern werden. Das Forschungsinstitut veröffentlichte am Mittwoch Ergebnisse einer Umfrage aus dem Oktober.
Demnach meldeten im Hochbau 38 Prozent der Betriebe Beeinträchtigungen durch Lieferverzögerungen, im September waren es noch 36,3 Prozent. "Die Entspannungstendenz der Vormonate setzte sich im Hochbau nicht fort", fasste das Ifo die Entwicklung zusammen. Im Tiefbau gab es hingegen eine leichte Verbesserung. Dort sank die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen von zuletzt 27,6 Prozent auf 26,1 Prozent.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, spüren die Betriebe zudem die starken Anstiege der Energiepreise. Auch im Großhandel mit Baustoffen steigen die Preise demnach weiter. Vielerorts planten die Betriebe daher, die Baupreise anzuheben, erklärte das Institut.
Unterdessen veröffentlichte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden Zahlen für das Bauhauptgewerbe für den Monat August. Demnach stieg der Umsatz der Branche verglichen mit August 2020 um 8,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 1,3 Prozent.
Den höchsten Umsatzzuwachs gab es mit 25,4 Prozent im Bereich Abbrucharbeiten und vorbereitende Baustellenarbeiten. Beim Rohrleitungstiefbau, Brunnenbau und Kläranlagenbau war das Umsatzwachstum mit 2,2 Prozent am geringsten.
(K. Berger--BTZ)