Gewerkschaften weiten Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder aus
Im öffentlichen Dienst der Länder haben am Dienstag teils ganztägige Warnstreiks begonnen, mit denen die Gewerkschaften ihre Forderung nach einem Tarifangebot der Arbeitgeber untermauern wollen. Arbeitsniederlegungen waren unter anderem im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen geplant, wo Unikliniken, Hochschulen und Landesbehörden bestreikt werden sollten. Auch in Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen riefen die Gewerkschaften zu Protesten auf.
In Düsseldorf wollen sich am Vormittag Beschäftigte der dortigen Unikliniken, Streikenden der Heinrich-Heine-Universität, der Hochschule Düsseldorf und verschiedener Landesbehörden zu einer Kundgebung versammeln. Zu Warnstreiks aufgerufen waren auch Mitarbeiter der Unikliniken Köln und Bonn, der Universität Duisburg-Essen und der Duisburger Justizbehörden.
Für Hamburg kündigte der Deutsche Beamtenbund einen ganztägigen Warnstreik an. Bei einer Aktion unter dem Motto "Der öffentliche Dienst geht baden" wollten Landesbeschäftigte am Mittag mit einem Sprung in die Alster für die Gewerkschaftsforderungen demonstrieren.
In Sachsen riefen die Gewerkschaften Landesbedienstete in der Stadt Leipzig und in den Landkreisen Nordsachsen und Leipzig-Land in den Ausstand, in Bayern Beschäftigte im Großraum Rosenheim. In Baden-Württemberg sollte es laut Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Arbeitsniederlegungen in der Region Heilbronn-Neckar-Franken geben.
Die Gewerkschaften hatten eine Ausweitung ihrer Warnstreiks beschlossen, nachdem die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auch in der zweiten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche kein Angebot vorlegte. In dem Tarifkonflikt fordern die Gewerkschaften sechs Prozent mehr Lohn für die gut 800.000 direkt betroffenen Angestellten der Länder.
Der TdL gehören alle Bundesländer außer Hessen an. Die Tarifverhandlungen werden am 28. Februar in Potsdam fortgesetzt.
(B. Semjonow--BTZ)