Biden nominiert Luftwaffengeneral Charles Brown als neuen US-Generalstabschef
US-Präsident Joe Biden hat den afroamerikanischen Luftwaffengeneral Charles Q. Brown als neuen Generalstabschef der US-Streitkräfte nominiert. Biden stellte den derzeitigen Stabschef der US-Luftwaffe am Donnerstag bei einer Zeremonie im Rosengarten des Weißen Hauses als designierten Nachfolger des scheidenden Generalstabschefs Mark Milley vor. Der Präsident würdigte den Viersterne-General dabei als "furchtlosen Anführer und unbeugsamen Patrioten".
Der erfahrene Kampfpilot sei außerdem ein "Krieger", der "weiß, was es bedeutet, im Kampfgewühl zu stecken und kühlen Kopf zu bewahren", sagte Biden weiter. Er verwies zudem auf Äußerungen des Generals mit dem Spitznamen "CQ" über eigene Erfahrungen mit Rassismus, mit denen er "echtes Rückgrat" unter Beweis gestellt habe.
Brown muss als oberster Soldat des Landes und wichtigster militärischer Berater des Präsidenten noch vom Senat bestätigt werden. Er wäre dann der zweite schwarze Generalstabschef der US-Geschichte. Der erste Afroamerikaner in dem militärischen Spitzenposten war der spätere Außenminister Colin Powell zwischen 1989 und 1993. Derzeit ist mit Lloyd Austin erstmals in der US-Geschichte ein Afroamerikaner Verteidigungsminister.
Die vierjährige Amtszeit des derzeitigen Generalstabschefs Milley endet im September. Der Heeresgeneral hatte den Posten 2019 unter Bidens Vorgänger Donald Trump angetreten.
Sein designierte Nachfolger Brown ist ein erfahrener Air-Force-Pilot unter anderem von F-16-Kampfjets mit mehr als 3000 Flugstunden, davon 130 im Kampf. Zwischen 2014 und 2015 war er auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz stationiert.
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz vor drei Jahren sorgte Brown mit einem emotionalen Video für Aufsehen, in dem er über seine eigenen Erfahrungen in der Armee als Schwarzer sprach. "Ich denke an meine Karriere in der Air Force, wo ich oft der einzige Afroamerikaner in meiner Staffel war, oder als ranghoher Offizier der einzige Afroamerikaner im Raum."
Er habe oft den Eindruck gehabt, "zwei Mal so hart arbeiten" zu müssen wie andere, um seinen Vorgesetzten zu beweisen, dass Vorurteile über Schwarze falsch seien. Browns Nominierung als Generalstabschef erfolgte nun auf den Tag genau drei Jahre nach Floyds Tod.
K. Petersen--BTZ