
Drei Vermisste nach versuchter Kajak-Überfahrt von Migranten auf dem Ärmelkanal

Kurz vor Wintereinbruch erreichen die Überfahrtversuche von Migranten über den Ärmelkanal Höchstwerte. Drei Migranten, die in Kajaks aufgebrochen waren, seien vermisst, teilten die französischen Behörden am Donnerstagabend mit. Ihre Boote seien in der Nähe von Calais angeschwemmt worden. Zwei Überlebende hätten berichtet, dass drei weitere Menschen in den Kajaks gewesen sein. Die Suche nach ihnen wurde abgebrochen.
Nach Angaben des britischen Innenministeriums versuchten allein am Donnerstag rund tausend Menschen die Überfahrt über den Ärmelkanal. "Die Zahl der illegalen Migranten, die heute von Frankreich abgefahren sind, ist nicht akzeptabel", hieß es in einer Erklärung des Innenministeriums in London am Donnerstagabend.
Zwischen Januar und Ende September haben knapp 30.000 Migranten versucht, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen, unter ihnen vermutlich auch welche, die es mehrfach versucht haben. Laut der Präfektur von Pas-de-Calais haben es etwas mehr als die Hälfte geschafft.
Die Migranten nutzen oft seeuntaugliche Boote und zahlen Schleppern hohe Preise für die Überfahrt nach England. Viele wollen nach Großbritannien, weil sie die Sprache sprechen und dort bereits Bekannte oder Verwandte haben. Der Anstieg der Zahlen dürfte damit zu tun haben, dass die Überfahrt mit den sinkenden Temperaturen demnächst noch gefährlicher wird.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)