Berliner Tageszeitung - US-Gesandter: Winter wird Ausreise über beschädigten Flughafen Kabul erschweren

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US-Gesandter: Winter wird Ausreise über beschädigten Flughafen Kabul erschweren




US-Gesandter: Winter wird Ausreise über beschädigten Flughafen Kabul erschweren
US-Gesandter: Winter wird Ausreise über beschädigten Flughafen Kabul erschweren / Foto: © AFP

Der Betrieb des Flughafens von Kabul ist im bevorstehenden Winter nach Angaben des Afghanistan-Gesandten der USA bislang nicht sichergestellt. Dadurch drohten neue Schwierigkeiten für Menschen, die das Land am Hindukusch verlassen wollten, sagte der US-Gesandte Thomas West, der am Montag mit Nato-Vertretern in Brüssel beriet.

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Die "wirkliche Herausforderung ist möglicherweise logistischer Art", sagte West mit Verweis auf den nahenden Winter. "Viele Startbahnlichter sind beschädigt und nicht funktionstüchtig und die Betriebsfähigkeit des Flughafens in den Wintermonaten steht in Frage", erklärte er bei einer telefonischen Pressekonferenz. Die wenigen kommerziellen Flüge fänden nur tagsüber und sehr unregelmäßig statt und seien für die Fluggesellschaften mit großen finanziellen und technischen Risiken verbunden.

"Wir wollen eine schnelle Wiederaufnahme" der regelmäßigen internationalen Flüge, aber dafür müssten die radikalislamischenTaliban mit ihren potenziellen Partnern Fortschritte hinsichtlich der Flughafenverwaltung machen, sagte West. Entsprechende Gespräche mit Katar und der Türkei blieben bislang ohne Erfolg.

Eine Wiederöffnung der US-Botschaft in Kabul stehe derzeit nicht zur Debatte, sagte der US-Gesandte. "Über diesen Punkt denken wir derzeit nicht ernsthaft nach." Zunächst wollten die USA auf Seiten der Taliban "verantwortungsvolles, berechenbares Verhalten" sehen.

Bei den Beratungen bei der Nato in Brüssel sollte es um den Stand der Gespräche zwischen der US-Regierung und den Taliban seit dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan Ende August gehen.

Die Taliban, die bislang vom Ausland nicht als neue Machthaber anerkannt werden, sehen sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Dazu zählen vor allem die sich verschlechternde humanitäre Lage sowie eine schwere Wirtschaftskrise.

(D. Wassiljew--BTZ)