Berliner Tageszeitung - Angriff auf Parlamentarier war islamistischer Terror-Akt

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Angriff auf Parlamentarier war islamistischer Terror-Akt




Angriff auf Parlamentarier war islamistischer Terror-Akt
Angriff auf Parlamentarier war islamistischer Terror-Akt / Foto: © AFP

Die britische Polizei geht bei dem tödlichen Angriff auf den Abgeordneten David Amess von einem islamistischen Hintergrund aus. "Erste Ermittlungen haben ein mögliches Motiv im Zusammenhang mit islamistischem Extremismus ergeben", erklärten die Behörden am Freitag. Derweil forderten britische Abgeordnete eine Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen für Politiker bei öffentlichen Veranstaltungen. Mehrere britische Medien berichteten unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen britischen Staatsbürger mit somalischen Wurzeln handeln soll. Die Polizei machte zunächst keine näheren Angaben, die Ermittlungen befänden sich noch in einem "sehr frühen Stadium". Der Brexit-Befürworter und Tierschützer Amess saß seit 1983 im britischen Unterhaus. Nach der Tat wurden die Fahnen vor dem britischen Parlament in London auf Halbmast gesetzt. Am Freitagabend nahmen rund 100 Menschen in einer Kirche in Leigh-on-Sea an einer Gedenkfeier für den Vater von fünf Kindern teil. Unter britischen Politikern herrschte große Bestürzung: Es handelt sich bereits um den zweiten Mord an einem Politiker binnen fünf Jahren. 2016 war die Labour-Abgeordnete Jo Cox im Vorfeld des Brexit-Referendums von einem Rechtsextremen ermordet worden. Cox’ Witwer bezeichnete den Angriff auf Amess als "so feige wie es nur geht". Mehrere Abgeordnete forderten eine Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen bei öffentlichen Veranstaltungen sowie Maßnahmen gegen die zunehmende Gewalt gegen Politiker. Ein Sprecher von Innenministerin Priti Patel sagte, sie habe "alle Polizeikräfte aufgefordert, die Sicherheitsvorkehrungen für Abgeordnete mit sofortiger Wirkung zu überprüfen". Auch Parlamentspräsidentin Lindsay Hoyle sagte dem Sender Sky News: "Wir werden weitere Maßnahmen ergreifen, wenn es nötig ist". (M.Dylatov--DTZ)