Freiburg: Anklage gegen Mutter und Lebensgefährten im Missbrauchsfall
Im Fall des jahrelang missbrauchten Jungen aus dem Raum Freiburg hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mutter und deren Lebensgefährten erhoben. Ihnen werden unter anderem schwerer sexueller Missbrauch von Kindern, Zwangsprostitution und Verbreitung von Kinderpornografie vorgeworfen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Die 47-Jährige und ihr 39 Jahre alter Lebensgefährte sitzen in Untersuchungshaft. Sie sollen sich vor dem Landgericht Freiburg verantworten.
Der Mutter des Neunjährigen werden laut Staatsanwaltschaft insgesamt 50 Taten zu Last gelegt, dem 39-Jährigen 46. Beiden wird demnach vorgeworfen, allein und zusammen den Jungen sexuell misshandelt zu haben. Der Mann soll zudem "mit Wissen und Billigung der Mutter" das Kind Freiern überlassen haben. Zum Teil sollen die beiden Angeklagten an den Taten der Männer auch beteiligt gewesen sein. Der Mutter und ihrem Lebensgefährten wird zudem vorgeworfen, in den Jahren 2015 und 2016 ein dreijähriges Mädchen missbraucht zu haben.
Mitte Januar hatten Ermittler in Baden-Württemberg die Zerschlagung eines Pädophilenrings bekannt gegeben. Am 12. April beginnt vor dem Landgericht Freiburg der erste Prozess in dem Fall. Vor Gericht muss sich dann ein 41-jähriger Mann verantworten, dem der nun angeklagte 39-Jährige den Jungen überlassen haben soll. In dem Missbrauchsfall wird zudem gegen weitere Verdächtige ermittelt. Es wird aber keinen gemeinsamen Prozess geben.
(L. Brown--BTZ)