SPD-Vorsitzende Esken fordert mehr Einsatz für IT-Sicherheit in Wirtschaft und Politik
Die Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, hat von Wirtschaft und Politik mehr Aufmerksamkeit für das Thema Cybersicherheit gefordert. "Die Bedrohungslage in Wirtschaft und Gesellschaft, die durch Datenmissbrauch, den Diebstahl geistigen Eigentums oder gar Sabotage gegeben ist, muss von den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik ernstgenommen werden", sagte Esken dem "Handelsblatt" vom Dienstag. IT-Sicherheit müsse bereits bei der Architektur von IT-Systemen mitgedacht werden.
Hintergrund für Eskens Äußerungen ist der Cyber Security Report 2021, der vom Meinungsforschungsinstitut Allensbach und dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte veröffentlicht wurde. Für die Studie wurden rund 400 Führungskräfte aus der Wirtschaft und weitere 100 Abgeordnete aus Bund, Ländern und Europaparlament befragt.
77 Prozent der Befragten gaben an, dass Datenbetrug die wichtigste Bedrohung im Internet darstelle. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Plus von sieben Prozentpunkten. Weitere wichtige Gefahren im Cyberspace waren demnach Computerviren und Schadsoftware (76 Prozent) sowie Falschinformationen im Internet (75 Prozent).
Esken sah auch vor dem Hintergrund dieser Bewertung eine "enorme Verantwortung" bei sozialen Netzwerken, wie sie dem "Handelsblatt" sagte. Auch Medien und Bildungseinrichtungen hätten "die wichtige Aufgabe, über diese Phänomene aufzuklären und so zur Souveränität der Mediennutzer beizutragen". Nur in Ausnahmefällen sei es die Aufgabe des Staats, Lügen aufzudecken und ihnen mit der Wahrheit zu begegnen. "Die Vorstellung eines Wahrheitsministeriums ist mir fremd", sagte Esken.
(P. Hansen--BTZ)