Verbraucherzentrale: Zuckeralternativen sind kein sinnvoller Ersatz
Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) rät Verbraucherinnen und Verbrauchern, lieber weniger zu süßen anstatt auf Zuckeralternativen zu setzen. Die Alternativen seien häufig deutlich teurer, nur unbedeutend gesünder und gleichzeitig schlechter für die Klimabilanz, wie die Verbraucherschützer am Dienstag erklärten. "Um aus den wenigen guten Nährstoffen einen positiven Nutzen für die Gesundheit zu ziehen, müssten Verbraucher:innen diese Zuckeralternativen kiloweise verzehren", erklärte die VZB-Verbraucherberaterin für Lebensmittel und Ernährung, Carola Clausnitzer.
Ersatzprodukte wie Kokosblütenzucker, Agavendicksaft oder Stevia seien im Lebensmittelhandel oft deutlich teurer als herkömmlicher Haushaltszucker. Während dieser häufig bereits für 79 Cent pro Kilo zu haben sei, belaufe sich der Kilopreis für beispielsweise Kokosblütenzucker auf 14 bis 25 Euro.
Auch mit Blick auf den CO2-Fußabdruck schnitten Ersatzprodukte schlechter ab als Haushaltszucker, der laut VZB meist aus europäischen Zuckerrüben hergestellt wird. Ersatzprodukte wie beispielsweise Kokosblütenzucker stammen hingegen aus Südostasien und haben somit deutlich längere Transportwege hinter sich, erklärten die Verbraucherschützer.
Insgesamt essen die Menschen laut VZB in Deutschland viel zu viel Zucker: Rund 34 Kilogramm im Jahr und somit täglich circa 100 Gramm - das ist das Vierfache der von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Tagesdosis. Neben Süßigkeiten enthalten demnach auch Fertiglebensmittel wie Tiefkühlpizza oder Joghurts häufig große Mengen Zucker.
Das Fazit der Verbraucherschützer deshalb: Weniger Zucker ist die beste Alternative. "Eines haben alle Zuckeralternativen gemeinsam - sie trainieren die Geschmacksnerven auf süß", erklärte Clausnitzer weiter. "Grundsätzlich empfehlen wir Verbraucher:innen, lieber weniger als mit vermeintlich gesünderen Alternativen zu süßen".
(O. Larsen--BTZ)