Chinesischer Mischkonzern HNA ist pleite
Der schwer von der Corona-Pandemie getroffene chinesische Mischkonzern HNA ist zahlungsunfähig. Der unter anderem in den Bereichen Luftfahrt und Tourismus aktive Konzern könne seine Schulden nicht mehr begleichen, hieß es am Freitag in einer kurzen Mitteilung des Unternehmens. Die Gläubiger hätten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens sowie eine Umstrukturierung gefordert. HNA besitzt unter anderem die chinesische Airline Hainan und ist einer der größten chinesischen Privatkonzerne.
Groß geworden war HNA unter anderem auch wegen seiner massiven Investitionen in ausländische Unternehmen. Der chinesische Konzern ist etwa seit 2017 Mehrheitseigner an der Flughafengesellschaft Frankfurt-Hahn. Unter dem Druck Pekings, seine immensen Schulden abzubauen, fuhr der Konzern im Ausland aber sukzessive seine Anteile zurück.
HNA hat nach Angaben der Finanznachrichtenagentur Bloomberg mit seinen Investitionen Schulden in Höhe von 75 Milliarden Yuan (rund 9,6 Milliarden Euro) angehäuft. Die chinesischen Regulierungsbehörden beobachten die rasche Entwicklung von HNA sowie von privaten Konzernen wie Wanda (Immobilien, Kinos, Freizeitparks), Fosun (Tourismus, Unterhaltung) oder Anbang (Versicherungen, Hotels) mit Argwohn.
(A. Walsh--BTZ)