Volkswagen-Chef: Lage bei VW ist "ernst" - Stehen aber zum Standort Deutschland
Volkswagen-Chef Oliver Blume hat geplante Sparmaßnahmen bei der Kernmarke VW verteidigt. Die Lage bei VW sei "so ernst, dass man nicht einfach alles weiterlaufen lassen kann wie bisher", sagte Blume der "Bild am Sonntag". Bei VW reichten die Kostenreduzierungen aktuell nicht aus. Die VW-Führung arbeite deshalb "an weiteren Maßnahmen".
Das Management der Kernmarke VW des Volkswagenkonzerns hatte am Montag einen härteren Sparkurs angekündigt und dabei auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Blume machte in der "Bild am Sonntag" keine Angaben, welche weiteren Sparmaßnahmen tatsächlich kommen könnten.
Volkswagen stehe aber "fest zum Standort Deutschland", betonte Blume. "Denn Volkswagen hat ganze Generationen geprägt. Wir haben Mitarbeiter, deren Großväter schon bei Volkswagen gearbeitet haben. Ich will, dass auch ihre Enkel hier noch arbeiten können."
Der Konzernchef verwies angesichts der Krise bei VW auf eine generell schwierige Lage für Autobauer in Europa. "In Europa werden weniger Fahrzeuge gekauft", sagte Blume. "Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber aus Asien mit Wucht in den Markt. Der Kuchen ist kleiner geworden und wir haben mehr Gäste am Tisch." Das wirtschaftliche Umfeld habe "sich nochmals verschärft, gerade bei der Marke VW".
Gleichzeitig appellierte Blume an den Veränderungswillen: "In Volkswagen steckt aber auch das Wort 'wagen'. Wir müssen wieder etwas wagen: Erfolg wagen", sagte der Konzernchef. "Wir werden die Marke VW wieder dort hinbringen, wo sie hingehört. VW kann dabei auf mich zählen. Und ich zähle auf VW."
U. Schmidt--BTZ