Juncker lobt neues Freihandelsabkommen zwischen EU und Japan
Mit dem Freihandelspakt zwischen der EU und Japan ist am Freitag das größte jemals ausgehandelte bilaterale Handelsabkommen in Kraft getreten. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte dazu, Europa und Japan sendeten damit die Botschaft eines "offenen und fairen Handels" an die Welt. Das Economic Partnership Agreement (EPA) war seit 2013 ausgehandelt worden und betrifft mehr als 630 Millionen Menschen sowie fast ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung.
Durch EPA entsteht eine gewaltige Freihandelszone zwischen der EU und Japan. Fast alle Zölle auf Produkte der beiden Wirtschaftsräume fallen durch das Abkommen Schritt für Schritt weg. So können künftig 85 Prozent der Agrarprodukte der EU zollfrei in Japan eingeführt werden, zum Teil gibt es aber Übergangsfristen. Ausgeschlossen von dem Abkommen ist zum Beispiel Reis.
Japan erkennt zudem eine Reihe geographischer Herkunftsbezeichnungen an, darunter Roquefort-Käse und Tiroler Speck. Das Land bekommt seinerseits im Gegenzug etwa einen freien Zugang zum europäischen Markt für seine Automobilindustrie.
Die EU-Kommission beziffert die Einsparungen für EU-Exporteure durch EPA auf jährlich rund eine Milliarde Euro. Während Wirtschafts- und Industrieverbände das Abkommen ausdrücklich begrüßen, warnen Grüne und linke Politiker allerdings immer wieder vor einer Absenkung von Umwelt- und Verbraucherschutzstandards durch die neue Freihandelszone. (P.Grazvydas--BTZ)