Deutschland: Konsumstimmung zu Jahresbeginn vorerst noch gut
Die Verbraucher in Deutschland sind weiterhin in Kauflaune. Sie rechnen mit weiter steigenden Einkommen und wollen daher auch entsprechend Geld ausgeben, wie das Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch mitteilte. Die Konjunktur sehen sie wie die Wirtschaftsforscher und die Regierung aber im Abschwung. Das von der GfK ermittelte Konsumklima für Februar legte auf 10,8 Punkte zu.
Die persönlichen Einkommenserwartungen werden weiterhin bestimmt von der anhaltend guten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Der hohe und noch zunehmende Beschäftigungsstand in Verbindung mit dem Fachkräftemangel in einer Reihe von Branchen stärke die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer in den Tarifgesprächen, erklärte die GfK. Und von steigenden Löhnen profitierten auch die Rentner, deren Altersbezüge an die Lohnentwicklung gekoppelt sind.
Daher legte im Januar auch die Neigung der Verbraucher zu größeren Anschaffungen zu, wie die Marktforscher mitteilten. Ein weiterer Grund: Die Alternative zum Konsum, das Sparen, sei wegen der Niedrigzinsen weiterhin "nicht attraktiv".
Nur die Konjunkturaussichten als dritter Teilindex des Konsumklimas sinken, und zwar den vierten Monat in Folge, wie die GfK erklärte. Auch die Verbraucher gehen demnach davon aus, dass die deutsche Wirtschaft an Schwung verlieren wird. Der nach wie vor schwelende Handelskonflikt zwischen den USA, China und der EU sowie die Hängepartie beim Brexit sorgen laut den Marktforschern für schwindenden Optimismus hinsichtlich der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.
Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich rund 2000 Interviews mit Verbrauchern. Die Verbraucherstimmung ist nicht zuletzt deshalb bedeutsam, weil der private Konsum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die GfK rechnet hier für das Gesamtjahr mit einer Zunahme von 1,5 Prozent, wie sie am Mittwoch mitteilte.
(I. Johansson--BTZ)