Smartphonehersteller Xiaomi enttäuscht bei Börsengang in Hongkong
Der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi, der viertgrößte Produzent weltweit, hat einen enttäuschenden Börsengang in Hongkong hingelegt. Der Aktienkurs rutschte am Montagmorgen zunächst um knapp sechs Prozent ab, bevor er sich wieder an den Ausgabepreis von 17 Hongkong-Dollar (rund 1,80 Euro) heranarbeitete. Investoren hatten sich bereits vor dem mit Spannung erwarteten Börsengang skeptisch gezeigt, der in die Zeit des heraufziehenden Handelskriegs zwischen China und den USA fällt.
Der 2010 gegründete Konzern hatte Anfang Mai den Börsengang in der Sonderverwaltungszone Hongkong angekündigt. Ursprünglich hatte das Unternehmen gehofft, mit rund 100 Milliarden Dollar bewertet zu werden - letztlich wurden es lediglich rund 54 Milliarden Dollar. Zudem schob Xiaomi das Vorhaben auf, auch in Shanghai an die Börse zu gehen, wie es neue chinesische Regeln ermöglichen.
Der Konzern mit Sitz in Peking ist derzeit nach Samsung, Apple und Huawei der viertgrößte Hersteller von Smartphones weltweit. Im ersten Quartal dieses Jahres verkaufte der Konzern 28 Millionen Geräte, knapp 90 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Xiaomi bemüht sich derzeit vor allem, seine Geräte stärker im Ausland zu verkaufen. Trotz einiger internationaler Erfolge ist das Unternehmen aber weiterhin stark abhängig vom Heimatmarkt. Das Geld aus dem Börsengang soll die Expansion sowie die technische Entwicklung finanzieren.
Analysten haben allerdings Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells von Xiaomi. Außerdem herrsche derzeit allgemein keine gute Stimmung an den Märkten, sagte Analyst Dickie Wong von Kingston Securities. So seien die meisten Börsengänge in diesem Jahr nicht sehr profitabel gewesen.