Sozialdemokraten bei Kommunalwahl in Finnland mit blauem Auge davongekommen
Bei den Kommunalwahlen in Finnland sind die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin mit einem blauen Auge davongekommen. Die Sozialdemokraten wurden laut dem am Montag verkündeten amtlichen Endergebnis zweitstärkste Kraft nach den Konservativen und schnitten damit besser ab als in Umfragen vorhergesagt. Die rechtsnationalistische Partei Die Finnen wurde mit 14,5 Prozent viertstärkste Kraft und konnte ihren Stimmanteil um fast sechs Prozentpunkte verbessern.
Die Finnen, die einen EU- und einwanderungsfeindlichen Wahlkampf gemacht hatten, erzielten den höchsten Stimmenzuwachs aller Parteien. Voraussagen aus Umfragen, wonach sie stärkste oder zweitstärkste Kraft werden könnten, bewahrheiteten sich jedoch nicht. Parteichef Jussi Halla-aho, der sich für den Bürgermeisterposten in Helsinki bewarb, erhielt mehr als 18.500 Direktwahlstimmen - deutlich mehr als Regierungschefin Marin, die in Tampere als Stadträtin kandidierte und lediglich rund 10.000 Stimmen bekam.
Die 35-jährige Marin zeigte sich vom Abschneiden ihrer Partei enttäuscht, die im Vergleich zur letzten Kommunalwahl vor vier Jahren 1,6 Prozentpunkte einbüßte.
(M. Taylor--BTZ)