Hammer-Angreifer von Notre-Dame in Paris vor Gericht
Weil er Polizisten vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame mit einem Hammer angriff, droht einem Algerier in Frankreich lebenslange Haft. Der Prozess gegen den 43-Jährigen begann am Montag vor einem Pariser Schwurgericht. Farid I. wird "versuchte vorsätzliche Tötung" mit terroristischem Hintergrund vorgeworfen.
Der Mann war im Juni 2017 auf dem von Touristen bevölkerten Vorplatz von Notre-Dame auf drei Polizisten zugestürmt und hatte einen von ihnen mit dem Hammer geschlagen. Dabei rief er: "Das ist für Syrien!" Der Algerier wurde daraufhin von einem der Beamten niedergeschossen und schwer verletzt. Der angegriffene Polizist erlitt nur leichte Verletzungen.
Bei Durchsuchungen wurde ein Video gefunden, in dem sich der Algerier zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte. Vor Gericht sagte er nun, er habe den Tod tausender Muslime im Irak und in Syrien rächen wollen.
Bei dem Prozess soll geklärt werden, wie sich der Mann radikalisierte. Er war als Student nach Frankreich gekommen und verfügte zuvor bereits über Diplome. Für Islamisten ist dies nach Einschätzung der Ermittler ein ungewöhnliches Profil. Viele seien Kleinkriminelle und radikalisierten sich im Gefängnis.
(H. Müller--BTZ)