Iran verurteilt US-Angriff in Bagdad als "Bedrohung" für die Sicherheit
Der Iran hat den US-Luftangriff in Bagdad, bei dem unter anderem ein Kommandeur der pro-iranischen Hisbollah-Brigaden getötet wurde, scharf verurteilt. Die Fortsetzung "eines solchen amerikanischen Abenteurertums" stelle "eine Bedrohung des regionalen und internationalen Friedens und der Sicherheit dar", erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, am Donnerstag.
Bei dem Drohnenangriff auf ein Auto im Osten der irakischen Hauptstadt waren am Mittwoch nach Angaben des Innenministeriums in Bagdad drei Menschen getötet worden.
Bei einem der Getöteten handele es sich um einen Kommandeur, der für die "direkte Planung" von Angriffen auf US-Soldaten verantwortlich gewesen sei, erklärte das für den Nahen Osten zuständige Central Command der US-Streitkräfte. Ein Vertreter der Hisbollah-Brigaden bestätigte, dass Abu Bakr al Saadi, der für militärische Angelegenheiten in Syrien zuständig gewesen sei, bei dem Vorfall getötet wurde.
Die Hisbollah-Brigaden sind eine mit dem pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Netzwerk verbundene Gruppierung. Bei dem Netzwerk handelt es sich um eine vom Iran unterstützte Koalition ehemaliger Paramilitärs, die in Iraks reguläre Armee eingegliedert wurde.
Vor dem Hintergrund des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gehen die USA derzeit verstärkt mit Luftangriffen gegen pro-iranische Gruppen im Irak und in Syrien vor. Dabei handelt es sich um Vergeltungsschläge nach vermehrten Angriffen auf US-Streitkräfte und deren Verbündete in Jordanien, Syrien und im Irak. Seit Mitte Oktober gab es mehr als 165 solcher Angriffe. Bei einem Drohnenangriff in Jordanien an der Grenze zu Syrien und zum Irak Ende Januar wurden drei US-Soldaten getötet. Das Weiße Haus macht vom Iran unterstützte Milizen im Irak dafür verantwortlich.
O. Joergensen--BTZ