Strick in Box von schwarzem US-Rennfahrer sorgt für Empörung
Der Fund eines Stricks in der Box des prominenten schwarzen US-Rennfahrers Bubba Wallace hat für Empörung gesorgt. Der Motorsportverband Nascar verurteilte am Sonntagabend (Ortszeit) die "abscheuliche Tat" in der Rennstrecke Talladega Superspeedway im Südstaat Alabama. "Wir sind wütend und empört." Bei Nascar gebe es "keinen Platz für Rassismus". Der Vorfall bestärke den Verband in seiner Entschlossenheit, "den Sport offen und einladend für alle" zu machen.
Wallace selbst äußerte sich "unglaublich traurig" über den "abscheulichen Akt von Rassismus". Der einzige schwarze Rennfahrer der Nascar-Cup-Serie betonte, er werde nicht "nachgeben oder zurückweichen".
Wallace hatte sich nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz für eine Verbannung der Südstaaten-Fahne bei Nascar-Rennen stark gemacht. Der Motorsportverband folgte der Forderung vor zwei Wochen.
Bei Nascar-Rennen war die Konföderierten-Flagge häufig zu sehen gewesen, insbesondere in den Südstaaten, wo die Rennserie besonders populär ist. Allgemein ist die Fahne bis heute vor allem im Süden der USA weit verbreitet. Kritiker verurteilen eine rassistische Symbolik: Die Südstaaten hatten im Amerikanischen Bürgerkrieg für eine Beibehaltung der Sklaverei gekämpft.
Auf dem Talladega Superspeedway war am Sonntag ein Nascar-Rennen geplant, das wegen schlechten Wetters aber auf Montag verschoben wurde. Am Sonntag überflog ein Kleinflugzeug mit einer Südstaaten-Flagge und der Aufschrift "Defund Nascar" (Entzieht der Nascar die Finanzmittel) die Rennstrecke - ein Protest gegen die Entscheidung des Verbands, die Flagge zu verbannen.
(I. Johansson--BTZ)