Grammy-Gala ehrt verstorbenen Basketballer Kobe Bryant
Musikstars trauern um einen Sportstar: Bei der diesjährigen Grammy-Gala ist der kurz zuvor bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommene Ex-Basketballspieler Kobe Bryant geehrt worden. "Dieser Abend ist für Kobe", rief die Sängerin und Grammy-Favoritin Lizzo, bevor sie am Sonntagabend (Ortszeit) die Show in Los Angeles mit einem Medley ihrer Hits eröffnete. "Los Angeles, Amerika und die ganze weite Welt haben einen Helden verloren", sagte Moderatorin Alicia Keys.
An einem Abend, an dem eigentlich die besten Musiker gefeiert würden, seien alle "unglaublich traurig", sagte Keys. "Wir stehen hier mit gebrochenen Herzen in dem Haus, das Kobe Bryant gebaut hat."
Die 62. Grammy-Show fand im Staples Center von Los Angeles statt - der Halle, in der auch die Heimspiele von Bryants früherem Team Los Angeles Lakers ausgetragen werden. Auf Großbildschirmen wurde ein Foto des verstorbenen Superstars gezeigt, während Alicia Keys mit der Band Boys II Men das Lied "Its So Hard to Say Goodbye to Yesterday" anstimmte.
Der 41-jährige Bryant war am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz nahe Los Angeles ums Leben gekommen. Unter den insgesamt neun Opfern war auch Bryants 13-jährige Tochter Gianna. Bryant gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA. Er holte in seiner 20-jährigen Laufbahn fünf Meisterschaften mit den LA Lakers und gewann bei den Olympischen Sommerspielen 2008 und 2012 die Goldmedaille mit dem US-Team.
Die Grammys wurden am Sonntag in 84 Kategorien vergeben. Favoriten waren neben Lizzo mit acht Nominierungen Popsängerin Billie Eilish und Rapper Lil Nas X mit jeweils sechs Nominierungen. Die meisten Auszeichnungen wurden bereits vor der eigentlichen Zeremonie bekanntgegeben.
So gewann Lizzo im Vorfeld des Abends zwei Grammys und dann zum Beginn der Gala zunächst die Auszeichnung für die beste Pop-Solo-Darbietung. Erste Preise konnten auch die erst 18-jährige Eilish (bestes Pop-Gesangsalbum) und der 20-jährige Lil Nas X (beste Pop-Darbietung eines Duos oder einer Gruppe; bestes Musikvideo) einsammeln.
Lady Gaga gewann zwei Grammys für die Musik des Kinohits "A Star is Born". Den Preis für die beste Filmmusik holte Beyoncé. Die frühere First Lady Michelle Obama gewann einen Grammy für die Hörbuchversion ihrer Autobiografie "Becoming: Meine Geschichte".
Mehrere prominente deutsche Künstler gingen dagegen leer aus. Der Filmkomponist Hans Zimmer war für die Musik des Disney-Films "König der Löwen" zwar in zwei Kategorien nominiert, gewann aber keine der begehrten Auszeichnungen.
Dirigent Christian Thielemann, der zusammen mit dem Festspielorchester Bayreuth und dem Festspielchor Bayreuth mit einer Aufnahme der Wagner-Oper "Lohengrin" nominiert war, gewann ebenfalls nicht. Der deutsche DJ Sascha Ring alias Apparat musste sich in der Kategorie Bestes Dance-/Elektronikalbum den Chemical Brothers geschlagen geben.
(S. Sokolow--BTZ)