![Bahn will mit mehr Mitarbeitern und mehr Zügen zurück in die Spur](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/Bahn-will-mit-mehr-Mitarbeitern-und-2019-01-17.jpg)
Bahn will mit mehr Mitarbeitern und mehr Zügen zurück in die Spur
![Bahn will mit mehr Mitarbeitern und mehr Zügen zurück in die Spur](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/Bahn-will-mit-mehr-Mitarbeitern-und-2019-01-17.jpg)
Mehr Züge, mehr Mitarbeiter und bessere Informationen für Fahrgäste: Die Deutsche Bahn hat nach einem erneuten Treffen der Konzernspitze mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Donnerstag ein Maßnahmenpaket präsentiert, das rasch Fortschritte bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bringen soll. Konkrete Verbesserungen für die Kunden sollten dadurch "schon in den kommenden Monaten" erreicht werden, sage Bahn-Chef Richard Lutz.
Klar sei aber auch, dass es nicht "den einen Knopf gibt, den man drückt und alles wird besser", sagte Lutz. Stattdessen gebe es "dutzende von großen und kleinen Rädern", die ineinandergreifen. Genau hier wolle die Bahn ansetzen.
Die Bahn steht unter anderem wegen mangelnder Zuverlässigkeit ihrer Züge in der Kritik. Bei der Pünktlichkeit liegt der Staatskonzern deutlich unterhalb der selbstgesteckten Ziele. Scheuer fordert bis zum Sommer sichtbare Verbesserungen.
Fortschritte geben soll es nun dadurch, dass Fahrzeuge schneller gewartet und Baustellen besser gemanagt werden. Auch neue Fahrzeuge werden in den kommenden Monaten angeschafft - allein in ICEs und Intercitys soll es nach Angaben des Bahn-Chefs dadurch rund 20.000 Plätze mehr geben. Im Durchschnitt soll die Pünktlichkeit im Fernverkehr in diesem Jahr um 1,6 Prozentpunkte auf 76,5 Prozent steigen.
Außerdem sollen Bahnkunden künftig bessere Informationen über Gleiswechsel oder die Wagenreihung ihrer Züge bekommen. Auch das Erscheinungsbild von Bahnhöfen soll verbessert werden.
Um zu verhindern, dass Personalengpässe das System Bahn ausbremsen, will die Bahn 2019 insgesamt 22.000 neue Mitarbeiter einstellen. Aufgestockt werde vor allem bei Lokführern und in den Werkstätten, sagte Lutz. Nach Angaben der Bahn hatten vorherige Planungen 9000 weniger neue Mitarbeiter vorgesehen.
Scheuer sprach von einer "Jobmaschine". Die Bahn wolle dadurch "nicht nur den Ausgleich durch die Demographie" hinbekommen, sondern auch als "attraktiver Arbeitgeber" besser werden.
Der Verkehrsminister äußerte sich nach dem bereits zweiten Treffen in dieser Woche mit den Spitzen des Staatskonzerns "zufrieden" mit den angekündigten Maßnahmen. Diese sollten nun innerhalb der Koalition geprüft und bewertet werden. Es gebe den politischen Willen, "massiv" in die Infrastruktur zu investieren. Das nächste Treffen mit den Bahn-Spitzen soll Scheuer zufolge am 30. Januar stattfinden.
SPD-Fraktionsvize Sören Bartol erklärte, das Bundesverkehrsministerium müsse jetzt bewerten, "ob die Maßnahmen für die Kunden wirkliche Verbesserungen bringen". Diese werde es jedoch "nur schrittweise und nicht von heute auf morgen geben." Der Vorstand der Bahn müsse sich an dem vorgelegten Maßnahmenpaket messen lassen.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Matthias Gastel, kritisierte indes, statt einer "notwendigen bahnpolitischen Neuausrichtung" werde "ein Aufguss bekannter Maßnahmen präsentiert, von denen keine grundlegenden Verbesserungen zu erwarten" seien. Mit noch mehr Straßenbau und stagnierenden Mitteln beim Neu- und Ausbau der Schiene steuere die Bundesregierung verkehrspolitisch "genau in die falsche Richtung".
Die bahnpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Leidig, forderte, der Bund müsse "dauerhaft erheblich mehr Geld in den Erhalt und in den Ausbau von Gleisen und Bahnhöfen investieren".
(K. Berger--BTZ)