Konjunkturerwartung auf niedrigstem Stand seit Sommer 2012
Die Furcht vor einer weiteren Eskalation im Handelskonflikt vieler Länder mit den USA hat die Konjunkturerwartungen in Deutschland weiter sinken lassen. Sie erreichten im Juli mit minus 24,7 Punkten den niedrigsten Wert seit August 2012, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Seit Anfang des Jahres sanken die Erwartungen der befragten Finanzmarktexperten damit um rund 45 Punkte.
"Die aktuelle Umfrageperiode wird von größeren politischen Unsicherheitsfaktoren geprägt", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach in Mannheim. "Vor allem die Befürchtung einer Eskalation des internationalen Handelskrieges mit den Vereinigten Staaten belastet den konjunkturellen Ausblick." Die positiven Neuigkeiten etwa zur Industrieproduktion, den Auftragseingängen sowie zum Arbeitsmarkt würden von den möglichen negativen Wirkungen auf den Außenhandel "deutlich überkompensiert".
Das ZEW befragt monatlich bis zu 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis. Der Index ist ein Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland.
(M. Taylor--BTZ)