Berliner Tageszeitung - Trump rät US-Bürgern zum Tragen von Mund- und Nasenschutz

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Trump rät US-Bürgern zum Tragen von Mund- und Nasenschutz




Trump rät US-Bürgern zum Tragen von Mund- und Nasenschutz

Angesichts der rasant steigenden Opferzahlen durch die Coronavirus-Pandemie empfiehlt US-Präsident Donald Trump den Bürgern nun doch das Tragen von Mund- und Nasenschutz. "Es ist wirklich eine freiwillige Sache", betonte Trump am Freitag in Washington. Er selbst wolle keine Schutzmaske tragen. Innerhalb von 24 Stunden wurden in den USA 1480 weitere Todesfälle registriert. Weltweit stieg die Zahl der Corona-Toten nach Zählungen der Nachrichtenagentur AFP auf über 60.000.

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Zum Bedecken von Mund und Nase könnten Schals oder selbstgemachte Masken zum Einsatz kommen, sagte Trump. Medizinische Schutzmasken sollten aber dem Fachpersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vorbehalten bleiben. Der US-Präsident war zu Beginn der Krise scharf kritisiert worden, weil er die Pandemie verharmlost und von einem "Schwindel" der Demokraten gesprochen hatte .

Wegen der Corona-Krise gibt es in vielen Ländern Engpässe bei medizinischer Ausrüstung. Es mangelt vor allem an Profi-Schutzmasken, wie sie von Ärzten und Krankenschwestern sowie Altenpflegern benötigt werden. Mehrere Länder werfen den USA vor, ihnen Schutzmasken auf dem Weltmarkt weggekauft zu haben. Ein solcher Vorwurf kam auch aus Berlin. Die USA weisen dies zurück.

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore wurden bis Freitagabend in den USA 1480 weitere Todesfälle registriert. Am Vortag hatte die Zahl bei 1169 gelegen. Der traurige Rekord zusätzlicher Todesfälle binnen 24 Stunden war bis dahin von Italien mit 969 Corona-Toten am 27. März gemeldet worden.

Insgesamt starben laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 7100 Menschen durch das neuartige Coronavirus in den USA. Rund 278.000 Ansteckungsfälle wurden registriert. Besonders betroffen ist der Bundesstaat New York. Laut den Prognosen der Regierung in Washington könnten in den USA zwischen 100.000 und 240.000 Menschen an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben.

Seit der Erreger Sars-CoV-2 das erste Mal Ende Dezember aus China gemeldet wurde, haben sich weltweit mehr als 1,13 Millionen Menschen angesteckt, 60.457 starben, wie eine AFP-Zählung am Samstag ergab.

Mit einem landesweiten Trauertag gedachte China, wo mehr als 3300 Menschen durch das Virus starben, am Samstag der Opfer der Corona-Pandemie. Um 10.00 Uhr (Ortszeit) hielten die Menschen für drei Schweigeminuten inne, Autos, Züge und Schiffe hupten und Sirenen heulten. Landesweit wurden die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Besonders bewegende Szenen gab es in der Millionenstadt Wuhan, von der aus das Virus seinen Ausgang genommen hatte. Vor dem Tongji-Krankenhaus wandte sich das Personal mit gesenkten Köpfen dem Hauptgebäude zu. "Ich empfinde große Trauer um unsere Kollegen und Patienten, die gestorben sind", sagte die Krankenschwester Xu der AFP, während sie ihre Tränen unterdrücken musste.

Leichte Hoffnung, dass die strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Wirkung zeigen, ging am Samstag von südeuropäischen Ländern aus: In Spanien sank die Zahl der Toten den zweiten Tag in Folge leicht und lag bei 809 Toten binnen eines Tages. Insgesamt starben in dem Land schon mehr als 11.700 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.

Sowohl in Spanien als auch im noch schwerer betroffenen Italien ging die Zahl der Neuinfektionen zuletzt zurück. Trotzdem verkündete Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag eine Verlängerung der Ausgangssperre um weitere zwei Wochen - bis zum 25. April.

Großbritannien meldete unterdessen mit 708 weiteren Todesfällen einen neuen Höchststand bei den Corona-Toten binnen 24 Stunden: Damit starben im Königreich insgesamt bereits mehr als 4300 Menschen an Covid-19, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Corona-Infizierten stieg den offiziellen Angaben zufolge auf knapp 42.000.

(C. Fournier--BTZ)