Papst Franziskus setzt Kindesmissbrauch mit "Menschenopfern" gleich
Papst Franziskus hat den sexuellen Missbrauch von Kindern mit heidnischen "Menschenopfern" gleichgesetzt. Kindesmissbrauch erinnere ihn an die in einigen Kulturen einst weitverbreitete "grausame" religiöse Praxis, Menschen "in heidnischen Ritualen" zu opfern, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag zum Abschluss der Missbrauchskonferenz im Vatikan. Oft seien Kinder die Opfer gewesen.
In seiner mit Spannung erwartenden Abschlussrede der viertägigen Konferenz geißelte der Papst das "Übel der Pornografie" und prangerte das weltweite Phänomen des Kindesmissbrauchs an. Die Unmenschlichkeit dieses Phänomens werde in der Kirche "noch schwerwiegender und skandalöser", weil es "im Gegensatz zu ihrer moralischen Autorität und ihrer ethischen Glaubwürdigkeit" stehe, sagte Franziskus. Ein Priester, der Kinder missbrauche, werde "zu einem Werkzeug Satans".
Papst Franziskus hatte die Konferenz am Donnerstag mit einem Ruf nach "konkreten und wirksamen Maßnahmen" gegen sexuellen Missbrauch eröffnet und als Diskussionsgrundlage einen 21-Punkte-Plan vorgelegt. Auf seine Einladung waren die 114 Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen weltweit nach Rom gereist.
(O. Petrow--BTZ)