Saudiarabischer Kronprinz bin Salman beginnt in Pakistan Asien-Reise
Bei einem Besuch des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Pakistan haben beide Länder Wirtschaftsvereinbarungen im Umfang von 20 Milliarden Dollar (knapp 18 Milliarden Euro) unterzeichnet. Der nach dem Mord am saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi international in die Kritik geratene Kronprinz wurde am Sonntag mit militärischen Ehren in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad empfangen.
Der pakistanische Regierungschef Imran Khan würdigte die Beziehungen zwischen beiden Staaten, die traditionelle Verbündete sind: "Pakistan und Saudi-Arabien bringen diese Beziehungen jetzt auf eine noch nie dagewesene Ebene." Von den Vereinbarungen mit Saudi-Arabien erhofft sich die pakistanische Regierung Schwung für die kriselnde Wirtschaft des Landes.
Mit dem Pakistan-Besuch beginnt Kronprinz Mohammed bin Salman eine Asien-Reise, die ihn auch nach Indien und China führen wird. Analysten zufolge will der Thronfolger mit seiner Reise unter anderem dem Westen demonstrieren, dass er trotz des Mordfalls Khashoggi weiter auf enge Partnerschaften mit anderen Staaten setzen kann.
Der regierungskritische Journalist war am 2. Oktober im Konsulat des Königreichs in Istanbul von einem extra angereisten Kommando getötet worden. Nach Darstellung der Führung in Riad ordneten der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der königliche Medienberater Saud al-Kahtani den Einsatz an. Diese Darstellung wird aber international angezweifelt - viele verdächtigen den Kronprinzen, der Auftraggeber zu sein.
(L. Brown--BTZ)