Syrien: US-Senator Graham fordert langsamen Abzug der US-Truppen
Der einflussreiche republikanische US-Senator Lindsey Graham hat sich bei einem Besuch in der Türkei für einen langsameren Abzug der US-Truppen aus Syrien ausgesprochen. US-Präsident Donald Trump solle den Abzug verlangsamen, bis die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) "wirklich zerstört" sei, sagte Graham am Samstag zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs in Ankara. Sonst könne der Abzug zu einem "Albtraum" für Washingtons Verbündete Israel und die Türkei werden.
Graham, der Vorsitzender des Justizausschusses im US-Senat ist und vorher Mitglied des Streitkräfteausschusses war, war am Freitag mit türkischen Spitzenpolitikern zusammengetroffen, darunter Staatschef Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlüt Cavusoglu. US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember angekündigt, die rund 2000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen. Ankara begrüßte die Ankündigung.
Washington äußerte sich seinerseits besorgt über das Vorgehen der Türkei gegen die von den USA unterstützten kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien. Graham hatte zuvor vor einem "Abschlachten der Kurden" bei einem sofortigen Abzug der US-Truppen gewarnt. Am Samstag sagte der Senator, die Partei der Demokratischen Union (PYD), der politische Arm der YPG, sei mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) "verbunden".
Für Ankara ist die YPG-Miliz ein "Terrorableger" der PKK, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Die Türkei, die USA und die Europäische Union stufen die PKK als Terrororganisation ein.
(A. Williams--BTZ)