Paris: Franzosen denken bei Deutschland zuerst an "Angela Merkel"
Viele Franzosen denken bei Deutschland zuerst an Angela Merkel (CDU). Besonders ausgeprägt ist dies bei jungen Leuten zwischen 18 und 24 Jahren: Auf die Frage, was ihnen spontan zum Nachbarland einfällt, nannten mit Abstand die meisten - 34 Prozent - die Kanzlerin, wie aus einer am Mittwoch in Paris vorgestellten Studie des Ifop-Instituts hervorgeht. Danach folgten in dieser Altersgruppe der "Krieg" und die "Nazizeit" mit jeweils 13 Prozent der Nennungen.
Im Auftrag der deutschen Botschaft Paris untersucht das Ifop-Institut alle zwei Jahre das Bild der Deutschen in Frankreich. Der Studie zufolge bewerten es aktuell 84 Prozent der Franzosen als "eher gut" oder "sehr gut". Der Wert ist seit der ersten Erhebung 2012 fast unverändert. Allerdings geben nur 28 Prozent der Franzosen an, Deutschland gut zu kennen.
"Besorgt" zeigten sich 62 Prozent der Befragten bei der Frage nach dem "Zuwachs der Stimmen für die Rechtsextremen in Deutschland". Mehr als 70 Prozent halten dies für ein "allgemeines Phänomen, das fast alle europäischen Länder betrifft".
Dennoch bescheinigen vier von fünf Franzosen Deutschland laut der Studie "politische Stabilität" - ungeachtet der Wahlerfolge der AfD und der Spannungen in der großen Koalition. Diese Einschätzung hänge auch mit der "Gelbwesten"-Krise in Frankreich zusammen, betonte Studienleiter Jérôme Fourquet.
Der Bundesregierung empfahl Fourquet, sich stärker für die deutsch-französischen Beziehungen einzusetzen. Für einen Teil der Franzosen habe die "deutsch-französische Achse keine Priorität". Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unterzeichnen am 22. Januar in Aachen ein neues Partnerschaftsabkommen, das auf dem Elysée-Vertrag von 1963 aufbaut.
(O. Larsen--BTZ)