
US-Außenminister Blinken holt China-Reise am 18. Juni nach

US-Außenminister Antony Blinken will in gut einer Woche seinen vor vier Monaten wegen des Überflugs eines mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballons über die USA abgesagten China-Besuch nachholen. Blinken werde am 18. Juni in Peking eintreffen, hieß es aus US-Regierungskreisen. Das Außenministerium hat die Reise bisher nicht offiziell angekündigt.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, hatte kürzlich die Bekanntgabe einer Reise hochrangiger US-Vertreter "in der nahen Zukunft" in Aussicht gestellt, ohne jedoch Details zu nennen.
Die beiden Präsidenten Joe Biden und Xi Jinping hatten sich im Vorfeld des G20-Gipfels in Bali getroffen und sich darauf verständigt, die Spannungen zwischen den USA und China abbauen zu wollen.
Blinken sagte Anfang Februar seine China-Reise kurzfristig ab, nachdem der tagelange Überflug eines chinesischen Ballons über die USA zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt hatte. Ein US-Kampfjet schoss den Ballon letztlich am 4. Februar über dem Meer ab. Nach Angaben Washingtons handelte es sich um einen chinesischen Spionage-Ballon. Peking wiederum weist dies zurück und spricht von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei.
Die Beziehungen zwischen den beiden Großmächten sind auch wegen Taiwan, Chinas zunehmend energischem Auftreten im Pazifik sowie Menschenrechtsfragen seit Jahren angespannt. Blinkens Reise nach China wäre die erste eines US-Außenministers seit fast fünf Jahren.
M. Tschebyachkinchoy--BTZ