
Polens Grenzschutz hält mehr als 230 Migranten von gewaltsamer Grenzüberquerung ab

Von Belarus aus haben erneut mehr als 230 Migranten gewaltsam versucht, die Grenze nach Polen zu überqueren. "Eine aggressive Gruppe" von Migranten habe am Mittwochabend "einen Angriff auf unsere Grenze gestartet, indem sie Steine und Äste auf polnische Sicherheitskräfte warfen", erklärte der polnische Grenzschutz am Donnerstag. Die Menschen seien von belarussischen Soldaten unterstützt worden, die die polnischen Grenzschützer, Polizisten und Soldaten mit grellen Scheinwerfern und Lasern geblendet hätten.
Bei dem Versuch, die Grenze zu überwinden, hätten die Menschen auch einen Abschnitt des Stacheldrahtzauns zerstört. Fünf Migranten wurden ins Krankenhaus eingeliefert, wie eine Sprecherin des Grenzschutzes mitteilte. Andere seien an die Grenze zu Belarus zurückgebracht worden.
Insgesamt registrierte der polnische Grenzschutz am Mittwoch 375 Versuche der Grenzüberquerung. Insgesamt starben im Flüchtlingsstreit zwischen der EU und Belarus seit Sommer mindestens elf Menschen auf beiden Seiten der Grenze.
Die libanesische Regierung wies derweil seine Reisebüros an, nicht mehr für Belarus als Reiseziel zu werben. Tourismusminister Walid Nassar erklärte in einem Schreiben, damit solle verhindert werden, dass Beirut als Abflugort nach Minsk genutzt wird.
An der EU-Außengrenze zu Belarus, besonders an der Grenze zu Polen, sitzen seit Wochen tausende Flüchtlinge aus dem Nahen Osten fest. Die EU wirft dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vor, die Menschen absichtlich an die Grenze geschleust zu haben, um Rache für EU-Sanktionen zu üben. Die belarussische Führung weist die Vorwürfe zurück.
(Y. Rousseau--BTZ)