
Augenzeugen: Sudans Sicherheitskräfte gehen mit Tränengas gegen Demonstranten vor

Im Sudan sind die Sicherheitskräfte am Donnerstag nach Angaben von Augenzeugen erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Die Einsatzkräfte hätten dutzende Demonstranten auf den Barrikaden mit Tränengas angegriffen, wie die Zeugen berichteten.
Der Vortag war der bislang blutigste Tag seit der Machtübernahme durch die Armee Ende Oktober: Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen den Militärputsch töteten die Sicherheitskräfte am Mittwoch nach Angaben von Medizinern mindestens 15 Demonstranten, die meisten davon im Norden der Hauptstadt Khartum.
Wie die Augenzeugen berichteten, setzten die Demonstranten ihre Proteste auch in der Nacht zum Donnerstag fort. Die Polizei sei in Nord-Khartum weiterhin mit einem Großaufgebot stationiert.
Das Militär hatte am 25. Oktober die Macht im Sudan übernommen, die zivilen Mitglieder der Übergangsregierung wurden festgenommen. Die Armee rief den Ausnahmezustand aus und kündigte die rasche Bildung einer neuen Regierung an. Deren Ernennung lässt jedoch auf sich warten. Seit dem Putsch gehen zahlreiche Menschen aus Protest auf die Straße - trotz der gewaltsamen Niederschlagung von Demonstrationen.
(D. Meier--BTZ)