
UN-Berichterstatter warnt vor Todesfällen durch Hungernot in Nordkorea

In Nordkorea herrscht nach UN-Angaben eine akute Hungersnot, die bei den physisch Schwächsten zum Tode führen könnte. Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechtsfragen, Tomas Ojea Quintana, fordert deshalb in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, die UN-Sanktionen gegen Pjöngjang zu lockern. Nordkorea hat sich wegen der Corona-Pandemie auch selbst verstärkt abgeschottet.
Im Juni war im nordkoreanischen Staatssender KCTV eingeräumt worden, dass eine Hungerkrise gebe. Der Machthaber Kim Jong Un sagte, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln werde "schwierig". Quintana führte jetzt in seinem Bericht aus, die "verletzlichsten Kinder und älteren Leute" seien der Gefahr des "Verhungerns" ausgesetzt.
Quintana forderte deswegen den UN-Sicherheitsrat auf, die gegen Nordkorea verhängten Sanktionen zu überprüfen und abzuschwächen, um die humanitäre und "lebenserhaltende" Hilfe zu vereinfachen. Die UN-Ernährungsorganisation FAO hatte vor drei Monaten erklärt, in Nordkorea werde es in diesem Jahr eine Lücke von 860.000 Tonnen Lebensmitteln geben.
Kim machte am Dienstag die USA für die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verantwortlich. Er erklärte, die Waffen Nordkoreas dienten der Selbstverteidigung und seien nicht gegen ein bestimmtes Land gerichtet. Nordkorea ist wegen seines Atom- und Raketenprogramms mit den internationalen Strafmaßnahmen belegt.
(O. Larsen--BTZ)