Arbeitsagentur-Prognose: Arbeitslosigkeit sinkt auch nächstes Jahr weiter
Die Arbeitslosigkeit wird nächstes Jahr schwächer sinken als bisher. Voraussichtlich werde es im Jahresschnitt 2,23 Millionen Personen ohne Job geben, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesarbeitsagentur hervorgeht. Das wären zwar rund 120.000 weniger Menschen als im Jahresdurchschnitt 2018. Für dieses Jahr erwarten die Forscher aber einen Rückgang um fast 190.000 Arbeitslose.
Grundlage des Rückgangs der Arbeitslosen sei die weiterhin gute wirtschaftliche Entwicklung, die sich nächstes Jahr allerdings abschwäche. Die Arbeitsmarktforscher sehen einige Risiken für die Konjunktur. Diese ergäben sich vor allem aus dem protektionistischen Kurs der US-Regierung, aber auch aus dem anstehende Austritt Großbritanniens aus der EU.
Ein großes Plus erwartet das IAB abermals bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Laut der Prognose werden dieses Jahr 32,94 Millionen und nächstes Jahr 33,53 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. Der Zuwachs betrage 710.000 im Jahr 2018 und 580.000 im Jahr 2019.
Die Zahl der Selbstständigen werde bis nächstes Jahr leicht auf 4,17 Millionen zurückgehen. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten werde 2019 noch 5,25 Millionen Personen betragen. Das sei der niedrigste Stand seit 2002.
Nächstes Jahr wird es Deutschland so viele erwerbsfähige Menschen wie noch nie geben: 47,55 Millionen. Das liege daran, dass die Zuwanderung die negativen Effekte einer alternden Gesellschaft derzeit noch ausgleicht. Ebenso steige die Erwerbstätigkeit bei Frauen und Älteren. Diese Entwicklung wird sich laut Prognose künftig aber abschwächen, während der demografische Wandel voranschreitet. Das werde bereits nächstes Jahr das Beschäftigungswachstum spürbar bremsen, glauben die Forscher.
Große Herausforderungen der nächsten Jahre seien die Integration von Langzeitarbeitslosen und Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Außerdem müssten die Beschäftigten weitergebildet werden, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten.
(A. Bogdanow--BTZ)