Patientenschützer fordern "Demenzbegleiter" für Krankenhauspatienten
Patientenschützer fordern eine bessere Betreuung demenzkranker Patienten in Krankenhäusern. Angesichts der wachsenden Zahl von Betroffenen seien spezielle "Demenzbegleiter" erforderlich, die demenzkranken Patienten auf allen Stationen eines Krankenhauses zur Seite stünden, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Er forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, dafür eine gesetzliche Grundlage zu schaffen.
"Ohne Zweifel kosten solche mobilen Teams innerhalb der Klinik zusätzliches Geld", sagte Brysch. Die "Demenzbegleiter" könnten aber auch Pflegekräfte und Mediziner "deutlich entlasten".
Für Menschen mit Demenz sei das Krankenhaus ein gefährlicher Ort, sagte der Patientenschützer. "Denn die Demenz wird oft nicht erkannt oder berücksichtigt - aber die fremde Umgebung, fehlende Bezugspersonen, mangelnde Kommunikation und Hektik fördern Angstzustände der Betroffenen."
Nach Angaben der Patientenschützer gibt es aktuell rund 1,7 Millionen Demenzkranke in Deutschland, jedes Jahr würden rund 300.000 Neuerkrankungen gezählt. Diese Patienten spielten in deutschen Krankenhäusern eine "immer größere Rolle". Fast 85 Prozent aller Betroffenen würden kurz vor oder nach der Demenzdiagnose wegen einer Erkrankung stationär behandelt.
(L. Andersson--BTZ)