EU-Minister unterstützen UN-Forderung nach Untersuchung zu Angriffen auf Tanker
Mehrere europäische Außenminister haben sich hinter die Forderung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres nach einer unabhängigen Untersuchung der mutmaßlichen Angriffe auf Tanker im Golf von Oman gestellt. Er unterstütze die Linie, dass in einer "echten Untersuchung alle Fakten auf den Tisch kommen", sagte der finnische Außenminister Pekka Haavisto am Montag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg. Nur so könne festgestellt werden, ob tatsächlich der Iran hinter den Vorfällen stecke.
Ähnlich äußerte sich Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn. Er verglich die Lage mit dem Jahr 2003 vor dem Irak-Krieg. Die USA hatten damals angebliche Beweise für die Entwicklung von biologischen und chemischen Waffen vorgelegt. Sie erwiesen sich später als falsch. Europa müsse alles tun, "damit die Bremse gezogen wird", sagte Asselborn. "Wir dürfen uns nicht in die Logik eines Krieges versetzen."
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte, Deutschland prüfe die Informationen der USA und Großbritanniens zu den mutmaßlichen Angriffen Irans noch. Dabei müsse "sehr, sehr sorgfältig" vorgegangen werden. Alle seien aufgerufen, "ihren Teil zur Deeskalation beizutragen", sagte Maas. "Es kann nicht sein, dass alle sagen, wir wollen keinen Krieg, aber keiner wirklich etwas dafür tut." Jetzt müsse zuerst auf Diplomatie gesetzt werden.
Ein norwegischer und ein japanischer Tanker hatten am Donnerstagmorgen im Golf von Oman Notrufe abgesetzt, nachdem es an beiden Schiffen über der Wasserlinie Explosionen gegeben hatte. Sie hatten kurz zuvor die Straße von Hormus passiert. Die Meerenge ist eine der wichtigsten Transportrouten für Öl.
(A. Bogdanow--BTZ)