Johnson zeigt sich "frustriert" über ausbleibende Klimahilfen durch Industriestaaten
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat sich "frustriert" gezeigt über reiche Länder, die bei der Auszahlung von Klimahilfen an ärmere Staaten hinter ihren Versprechen zurückbleiben. "Alle nicken und wir sind uns einig, dass etwas getan werden muss", sagte Johnson einer Erklärung zufolge am Montag bei einem UN-Treffen der Staats- und Regierungschefs hinter verschlossen Türen in New York. "Ich muss jedoch gestehen, dass ich zunehmend frustriert bin, dass das, wozu sich viele von Ihnen verpflichtet haben, bei weitem nicht ausreicht."
Die reicheren Länder hatten sich 2009 dazu verpflichtet, die Klimahilfen bis 2020 auf jährlich 100 Milliarden Dollar zu steigern. Vergangene Woche teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit, dass dieses Ziel voraussichtlich verfehlt werde. 2019 betrugen die Hilfszahlungen für den Kampf gegen den Klimawandel und dessen Folgen demnach knapp 80 Milliarden Dollar (67,9 Milliarden Euro).
"Die reicheren Nationen haben über Generationen hinweg von der ungebremsten Umweltverschmutzung profitiert - oft auf Kosten der Entwicklungsländer", hieß es in Johnsons Erklärung weiter. "Da diese Länder nun versuchen, ihre Wirtschaft auf eine saubere, grüne und nachhaltige Art und Weise zu entwickeln, haben wir die Pflicht, sie dabei zu unterstützen."
Auch bei der am Dienstag beginnenden Generaldebatte der UN-Vollversammlung zählt der Kampf gegen die Erderwärmung zu den zentralen Themen. Bei dem Treffen am Montag fehlten Berichten zufolge die Staats- und Regierungschefs der drei größten Umweltverschmutzer, der USA, China und Indien.
(O. Joergensen--BTZ)