China will wegen Virus-Epidemie Hochzeiten verschieben und nur kleine Trauerfeiern
Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die chinesische Regierung weitere drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Atemwegserkrankung verkündet: Peking forderte Paare auf, ihre Hochzeiten zu verschieben, und bat darum, Trauerfeiern für verstorbene Angehörige klein zu halten. Die Regierung empfahl konkret in einer Erklärung, die für Sonntag geplanten Trauungen abzusagen und die Information an weitere Paare weiterzugeben.
Der 2. Februar ist in diesem Jahr als Hochzeitstag besonders beliebt, da das Datum mit der Zahlenfolge "02022020" rückwärts wie vorwärts gelesen werden kann. Peking, Shanghai und weitere chinesische Städte hatten ursprünglich angekündigt, an diesem Tag Trauungen abzuhalten, obwohl die Standesämter an Sonntagen normalerweise geschlossen sind. Die Regierung teilte nun mit, sie werde zudem jegliche Hochzeitsberatungen vorläufig einstellen.
In der Erklärung hieß es weiter, Trauerfeiern sollten "einfach und schnell durchgeführt werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden". Zudem sollten die Leichen der Coronavirus-Opfer so schnell wie möglich eingeäschert werden. Das Personal solle Schutzkleidung tragen und bei den Trauergästen Temperaturkontrollen vornehmen, um eine Ansteckung zu vermeiden.
In der am stärksten von der Epidemie betroffenen Provinz Hubei kündigten die Behörden am Samstag an, alle Anmeldungen für Hochzeiten ab Montag bis auf weiteres ganz auszusetzen.
Die Zahl der Infizierten und Todesopfer durch den Erreger 2019-nCoV stieg zuletzt immer schneller. In China sind nach offiziellen Angaben inzwischen knapp 12.000 Menschen infiziert, 259 Menschen starben. Hinzu kommen mehr als hundert Infektionsfälle in rund 25 Ländern.
(T. Jones--BTZ)