Verbraucher sehen sich bei Thema Internet schlechter geschützt
Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland fühlen sich einer Umfrage zufolge bei den Themen Internet und Digitales immer schlechter geschützt. 56 Prozent der Befragten sehen ihre Interessen in diesem Bereich nicht ausreichend geschützt, teilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag in seinem Verbraucherreport mit. Im Vergleich zu einer Umfrage von 2016 bedeutet das einen Anstieg um 13 Prozentpunkte.
Ein Drittel aller Verbraucherbeschwerden im ersten Halbjahr 2021 wurden in diesem Bereich eingereicht. Verbraucherschutz ist einer großen Mehrheit von 90 Prozent wichtig. Gleichzeitig sieht fast jeder vierte Befragte seine Verbraucherinteressen eher nicht gut oder gar nicht gut geschützt. Für 86 Prozent steht die Politik in der Verantwortung - jedoch haben 76 Prozent geringes oder gar kein Vertrauen in die Politik beim Thema Verbraucherschutz.
Das große Thema für die Befragten nach der Bundestagswahl ist eine Stärkung der Verbraucher in den Bereichen Pflege und Gesundheit. 97 Prozent sehen das als sehr wichtig oder eher wichtig an. Dahinter folgen Verbraucherbildung, Klimaschutz und nachhaltiger Konsum sowie Altersvorsorge. Laut Umfrage wünscht sich eine Mehrheit der Verbraucher eine "engagierte Bundesregierung". Zudem unterstützen sie Regeln, die für mehr Produktsicherheit, Verbraucherschutz und Klimaschutz sorgen.
Der vzbv forderte Tempo bei der "Dauerbaustelle Digitales". Nötig seien ein schnelles und flächendeckendes Internet für alle sowie ein besserer Schutz vor Betrug. Beim Thema Klimaschutz müsse die Politik auf soziale Ausgewogenheit achten. Verbrauchern müsse es leichter gemacht werden, sich nachhaltiger zu verhalten. Dazu forderte der vzbv unter anderem, die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig an die Verbraucher zurückzugeben.
Für seinen Report befragte der vzbv zum sechsten Mal 1500 Menschen zum Verbraucherschutz. In diesem Jahr fand die Umfrage vom 19. Juli bis zum 6. August statt.
(A. Madsen--BTZ)