Saudi-Arabien: G20-Gipfel im November findet virtuell statt
Der für Ende November geplante G20-Gipfel wird nach Angaben des Gastgeberlandes Saudi-Arabien Corona-bedingt als Videokonferenz stattfinden. Den Vorsitz des virtuellen Gipfels werde König Salman bin Abdulasis Al Saud haben, teilte das Königshaus in Riad am Montag mit. Schwerpunktthema werde der "Schutz von Menschenleben und die Wiederherstellung von Wirtschaftswachstum" sein.
Bei dem Gipfel sollten die "Schwachstellen" in der globalen Wirtschaft angesprochen werden, die die Corona-Pandemie aufgedeckt habe, hieß es in der Erklärung aus Riad. Zudem solle der Gipfel eine "Grundlage für eine bessere Zukunft" schaffen.
Saudi-Arabien hatte bereits zu Beginn der Corona-Pandemie im März ein virtuelles Gipfeltreffen ausgerichtet, um über globale Reaktionsmöglichkeiten auf die Pandemie zu diskutieren. Als Gastgeber des G20-Gipfels will Saudi-Arabien seinen ramponierten internationalen Ruf aufpolieren.
Menschenrechtsorganisationen hatten die Mitgliedstaaten der G20 dazu aufgerufen, angesichts zunehmender Repressionen gegen Journalisten, Oppositionelle und Frauenrechtlerinnen den Druck auf Riad zu erhöhen. Erst kürzlich hatte sich der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio aus einer von Saudi-Arabien ausgetragenen internationalen Bürgermeister-Konferenz zurückgezogen. Hintergrund waren Boykott-Aufrufe von Menschenrechtsaktivisten angesichts des zweiten Jahrestags der Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudiarabischen Konsulat in Istanbul.
(W. Winogradow--BTZ)