Scholz vom Wähler als SPD-Kanzlerkandidat favorisiert
Bundesfinanzminister Olaf Scholz wird laut einer Umfrage von den Wählern als Kanzlerkandidat der SPD favorisiert. In der Befragung des Kantar-Instituts vertraten 42 Prozent aller Teilnehmer die Ansicht, Scholz sei der geeignetste mögliche Bewerber der Partei für das Kanzleramt.
Scholz lag damit deutlich vor anderen SPD-Spitzenpolitikern im Bund. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kam nur auf 19 Prozent Zustimmung, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey auf 16 Prozent. Allerdings vertraten in der Umfrage auch 40 Prozent die Auffassung, Scholz sei ungeeignet für das Amt des Bundeskanzlers. Rund 17 Prozent machten keine Angaben zu Scholz oder waren unentschlossen.
Die SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans wiederum konnte sich gerade einmal ein Zehntel der Befragten als Kanzlerkandidaten vorstellen. Weit mehr als die Hälfte bezeichnete sowohl Esken als auch Walter-Borjans als ungeeignet für das Amt an der Spitze der Bundesregierung.
Unter den Anhängern der SPD sprachen sich in der Umfrage 72 Prozent für Scholz als Kanzlerkandidaten aus. Bei Giffey und Heil waren es jeweils 34 Prozent. Anhänger anderer Parteien sehen demnach ebenfalls in Scholz denjenigen Sozialdemokraten, der sich am ehesten für eine Kanzlerkandidatur eignet.
Am besten schnitt der Bundesfinanzminister bei FDP-Anhängern ab. 78 Prozent von ihnen erklärten, dass Scholz unter den Sozialdemokraten die besten Voraussetzungen für eine Bewerbung ums Kanzleramt mitbringe. Das waren sogar höhere Werte als unter SPD-Anhängern. Für die Erhebung befragte Kantar zwischen dem 21. Juli und 22. Juli insgesamt 1036 repräsentativ ausgewählte Bürger in ganz Deutschland.
Die Diskussion um den Kanzlerkandidaten der SPD hatte zuletzt zugenommen. Vertreter des rechten Parteiflügels setzten sich zuletzt in der vergangenen Woche für Scholz als Kanzlerkandidaten ein. (P. Rasmussen--BTZ)