EU-Japan-Gipfel zu Freihandelsabkommen wegen Unwettern verschoben
Die EU und Japan haben die Unterzeichnung ihres Freihandelsabkommens nach der Absage der Europareise von Regierungschefs Shinzo Abe infolge der tödlichen Unwetter in seinem Land verschoben. EU-Ratspräsident Donald Tusk sprach Japan und Abe am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter angesichts der Katastrophe mit mindestens hundert Toten sein Beileid aus. Er bot an, den für Mittwoch in Brüssel geplanten gemeinsamen Gipfel kommende Woche in Japan nachzuholen.
Der Westen und das Zentrum Japans werden seit Tagen durch verheerende Regenfälle und Erdrutsche heimgesucht. Nach jüngsten Regierungsangaben kamen bereits hundert Menschen ums Leben. Überdies werden noch mehr als ein Dutzend Menschen vermisst. Abe will sich nun in die Katastrophengebiete begeben und sagte japanischen Medien zufolge seine geplante Reise nach Belgien, Frankreich, Saudi-Arabien und Ägypten ab.
Der EU-Rat der Mitgliedstaaten teilte am Vormittag mit, dass der für Mittwoch vorgesehene EU-Japan-Gipfel in Brüssel abgesagt wurde. An ihm hätte neben Abe und Tusk auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker teilnehmen sollen. Bei ihm war die Unterzeichnung eines seit Jahren ausgehandelten Freihandelsabkommens geplant.
Die Economic Partnership Agreement (EPA) genannte Vereinbarung soll im kommenden Jahr in Kraft treten. Laut EU-Kommission werden durch das Abkommen 99 Prozent aller Zölle beseitigt, die sich derzeit noch auf rund eine Milliarde Euro pro Jahr belaufen.
(A. Lefebvre--BTZ)