Handelskonflikte und Regierungsstreit schaden Konsumstimmung
Der Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA und die Streitigkeiten innerhalb der Bundesregierung schaden der Verbraucherstimmung im Land. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) gemessene Konsumbarometer fiel im Juni auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr, wie der HDE am Montag mitteilte. Vor allem die Anschaffungsneigung der Verbraucher sinke.
Der HDE forderte die Politik deshalb zu mehr Kooperation und Einigkeit auf. "International braucht die Wirtschaft in einer eng vernetzten Welt Kooperation und nicht Konfrontation. Ein Zollkrieg schadet am Ende allen Beteiligten", erklärte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.
Und auch innerhalb Deutschlands müssten alle an einem Strang ziehen. "Die Bundespolitik muss stabile Rahmenbedingungen für die Wirtschaft setzen. Die Konflikte der letzten Wochen haben das Vertrauen in die Regierung beschädigt." Die Verbraucherstimmung könne nur dann wieder steigen, wenn die Bundesregierung entschlossen die richtigen politischen Maßnahmen angehe. Dabei gehe es vor allem um eine konsequente und mutige Entlastung von kleinen und mittleren Einkommen.
Das HDE-Konsumbarometer basiert auf einer Umfrage unter 2000 Deutschen zu ihrer Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen Faktoren. Es bildet die erwartete Stimmung der kommenden drei Monaten ab.
(O. Joergensen--BTZ)