Untersuchung: Dax-Unternehmen fehlen 1100 Managerinnen
Den 30 größten deutschen Unternehmen fehlen laut einer Untersuchung hunderte weibliche Führungskräfte. Insgesamt fehlten 1100 Managerinnen, um jeweils 30 Prozent der Posten in den ersten drei Führungsebenen mit Frauen zu besetzen, erklärte die Personalberatung Russell Reynolds am Montag. Unterdessen hätten mittlerweile fast alle Dax-Unternehmen die gesetzliche Frauenquote im Aufsichtsrat erfüllt. Einzig der Sportartikelhersteller Adidas und der Pharmakonzern Beiersdorf lägen noch unter der Marke von 30 Prozent.
In machtvollen Positionen sitzen allerdings die wenigsten davon. So gebe es mit Simone Bagel-Trah beim Konsumgüterhersteller Henkel nur eine einzige weibliche Aufsichtsratsvorsitzende. Nur zehn von 129 Aufsichtsrats-Ausschüssen würden von Frauen geleitet, hieß es.
Deutlich schlechter sieht es im Management aus: So erreichen nur vier der 30 größten deutschen Unternehmen auf wenigstens einer der obersten Führungsebenen 30 Prozent Frauenanteil. Das sind Beiersdorf, der Autozulieferer Continental, der Medizintechnik-Konzern Fresenius sowie der Immobilienkonzern Vonovia.
Für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen gilt seit 2016 eine gesetzliche Frauenquote. Außerdem müssen die Unternehmen Zielgrößen für den Vorstand sowie die beiden nachfolgenden Führungsebenen definieren. Um diese selbstgesetzten Ziele zu erreichen, müssen die Konzerne laut Untersuchung noch 460 Frauen in Führungspositionen befördern.
(A. Walsh--BTZ)