
Herzogin Meghan siegt im Streit um Veröffentlichung von Brief an ihren Vater

Im Rechtsstreit zwischen Herzogin Meghan und einem britischen Medienhaus hat die Frau von Prinz Harry einen Sieg errungen. Ein Gericht in London wies die Berufung der Zeitungsgruppe Associated Newspapers am Donnerstag zurück und bestätigte ein vorheriges Urteil, wonach die Privatssphäre Meghans verletzt worden war. Die 40-Jährige hatte den Verlag wegen der Veröffentlichung eines Briefes an ihren Vater verklagt und sprach in einer Stellungnahme nun von einem "Sieg".
Es sei an der Zeit, eine Boulevardindustrie "umzugestalten", die von Lügen und Schmerz profitiert, forderte Meghan weiter.
Die Boulevardzeitungen "Daily Mail", "Mail on Sunday" und das Internetportal "Mail Online" hatten in mehreren Artikeln aus einem Brief zitiert, den Meghan nach ihrer Hochzeit mit Prinz Harry im Mai 2018 an ihren Vater geschrieben hatte. Die frühere US-Schauspielerin verklagte Associated Newspapers daher wegen Verletzung ihrer Privatsphäre.
Ein Richter am Londoner High Court hatte im Februar den handgeschriebenen Brief als "persönlich und privat" und die Veröffentlichung daher als rechtswidrig eingestuft. Der Verlag wollte das nicht hinnehmen und ging in Berufung. Er stützte sich unter anderem auf die Zeugenaussage des ehemaligen PR-Beraters der Herzogin, Jason Knauf. Dieser sagte aus, Meghan habe den Brief in dem Bewusstsein verfasst, dass sein Inhalt durchsickern könnte. Zu ihrem von ihrer Mutter geschiedenen Vater Thomas Markle hat Meghan ein schwieriges Verhältnis.
Das Berufungsgericht folgte nun der Einschätzung der Vorinstanz. Er halte "die Entscheidung des Richters aufrecht, dass die Herzogin vernünftigerweise erwarten konnte, dass ihr Privatleben respektiert wird", erklärte der Berufungsrichter.
Prinz Harry und Meghan hatten sich im April 2020 von ihren royalen Pflichten zurückgezogen und leben nun mit ihren beiden kleinen Kindern in den USA. Bei der Entscheidung spielte ihre ständige Beobachtung durch die Medien eine wichtige Rolle.
Seit ihrem Rückzug aus der ersten Reihe des britischen Königshauses gehen Harry und Meghan verstärkt gegen Medien vor, die aus ihrer Sicht ihre Privatsphäre verletzen. So reichte Harry auch Klage gegen zwei andere Verleger von Boulevardzeitungen wegen mutmaßlichen Telefon-Hackings ein. Harrys Mutter Diana war 1997 auf der Flucht vor Paparazzi in Paris ums Leben gekommen.
(A. Lefebvre--BTZ)