
Raumkapsel mit Astronaut Maurer erfolgreich ins All gestartet

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer ist erfolgreich vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida an Bord einer SpaceX-Raumkapsel ins All gestartet. Die Falcon-Trägerrakete startete planmäßig in der Nacht zum Donnerstag um 03.03 Uhr deutscher Zeit zur Internationalen Raumstation ISS, wie vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt übertragene Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Die Raumkapsel soll nach einem etwa 22-stündigen Flug an die Internationale Raumstation ISS andocken.
Im Kontrollzentrum von SpaceX wurde der Start mit Applaus gefeiert. Von der Nasa übertragene Bilder aus der Raumkapsel zeigten die Crew und eine in der Schwerelosigkeit schwebende Plüsch-Schildköte.
Der 51-jährige Astronaut der Europäischen Weltraumagentur ESA soll für seine erste Weltraummission "Cosmic Kiss" ein halbes Jahr lang auf der ISS bleiben. Maurer ist nach Alexander Gerst der zweite Deutsche im europäischen Astronautenkorps und der erste deutsche Astronaut, der an Bord einer kommerziellen SpaceX-Raumkapsel zur ISS fliegt. Insgesamt ist er der zwölfte Deutsche im All.
Der Saarländer wird für seine Mission „Cosmic Kiss“ ein halbes Jahr lang an Bord der Raumstation leben und arbeiten. Während der Mission sind mehr als hundert wissenschaftliche Experimente geplant, von denen 36 in Deutschland entwickelt wurden. Forschen wollen Maurer und seine Crew in Bereichen von Physik, Biologie, Medizin und künstlicher Intelligenz und dabei neue Technologien erproben. Zur Erde zurückkehren soll Maurer im April 2022.
Der promovierte Materialwissenschaftler durchlief ein mehrstufiges jahrelanges Auswahlprogramm, bevor er 2015 in das Astronautenkorps der ESA aufgenommen wurde. Danach folgten weitere Ausbildungsschritte, für seine Mission auf der ISS absolvierte Maurer zudem noch einmal kräftezehrende Spezialtrainings – darunter für Überlebensstrategien in der Kälte und medizinische Notfallmaßnahmen. So kann er notfalls auch Zähne ziehen.
Auf der Raumstation erwartet den Astronauten, der am 18. März aus seinem 52. Geburtstag in der Schwerelosigkeit feiern wird, ein minutiös durchgeplantes Versuchsprogramm. Platz für persönliche Entfaltung lässt die Mission kaum. Seine erste Erdumrundung aber will Maurer nach eigenen Angaben am kuppelartigen Weltraumfenster der ISS verbringen.
(N. Nilsson--BTZ)