US-Satiriker Jimmy Kimmel spricht im britischen TV von "Tyrannei" in den USA
Der US-Satiriker Jimmy Kimmel hat in einer im britischen Fernsehen übertragenen Weihnachtsbotschaft von "Tyrannei" in den USA gesprochen. "Ich kann Ihnen sagen, dass es aus faschistischer Sicht ein wirklich großartiges Jahr war. Die Tyrannei befindet sich hier im Aufschwung", sagte der Talkshow-Moderator am Donnerstag im Sender Channel 4. Der Sender strahlt seit 1993 jedes Jahr eine Alternative zur offiziellen Weihnachtsbotschaft des britischen Monarchen aus.
Kimmel ging auf die zeitweise Aussetzung seiner Talkshow im vergangenen September ein. "Vielleicht haben Sie in Ihren farbenfrohen Zeitungen gelesen, dass der Präsident meines Landes mich zum Schweigen bringen möchte, weil ich ihn nicht so verehre, wie er es gerne hätte", sagte der Satiriker. Die US-Regierung von Präsident Donald Trump habe ihm und seinem Arbeitgeber gedroht und seine Sendung sei kurz danach eingestellt worden. Doch dann sei ein "Weihnachtswunder" geschehen, sagte Kimmel. "Millionen" von Menschen hätten sich gegen den Druck der US-Regierung gewehrt.
Kimmel hatte mit seinem Vorwurf an die Rechte in den USA, die Ermordung des ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk auszunutzen, Empörung ausgelöst. Eine Woche lang stellte der US-Sender ABC daraufhin seine Sendung ein. Kimmel betonte in seiner Ansprache, dass "König Donnie VIII." - eine Anspielung auf den britischen König Henry VIII. - jedoch "verloren" habe. Seine Sendung "Jimmy Kimmel Live!" wurde bis Mitte 2027 verlängert.
Der Satiriker sprach zugleich eine Warnung an die britischen Zuschauer aus: "Vielleicht denken Sie: Dass eine Regierung ihre Kritiker zum Schweigen bringt, ist etwas, das in Ländern wie Russland, Nordkorea und Los Angeles vorkommt, aber nicht im Vereinigten Königreich", sagte Kimmel ironisch und fügte hinzu: "Alles geht sehr schnell."
Schließlich appellierte Kimmel an die Briten, die USA nicht aufzugeben. "Wir machen gerade eine schwierige Phase durch, aber wir werden das schon schaffen", sagte er. "Es mag vielleicht nicht so aussehen, aber wir lieben euch."
O. Petrow--BTZ